Die Arkturus Probe

TEIL 1 - DIE INGANGSETZUNG DER PROBE 1. EINLEITUNG: WIR VON ARKTURUS


Wir haben sehr lange Zeit auf die Gelegenheit gewartet, diese Informationen mit euch zu teilen - die Informationen über andere Welten und was ihr .Reisen. zwischen den Welten nennt.
Doch bis zu jenem Zeitpunkt, wo ihr die Fehlschläge und Unzulänglichkeiten eurer kurzsichtigen Methoden und deren teuflisch unbarmherzige Art,
euch immer stärker von euren wahren Zielen und Absichten zu entfremden, am eigenen Leib erfuhrt, gab es wirklich nichts, was wir tun konnten. Jetzt aber könnt ihr es erkennen. Es ist furchtbar, einen ganzen Planeten zu verschwenden.

Der Irrglaube des auf Kohlenstoff basierenden Lebens ist allgemein bekannt: Es ist die Vermeidung des Todes. Deshalb erschafft ihr eine Wirklichkeit aus Polizeigesetzen, Versicherungsunternehmen, Mafia-Organisationen, Geheimagenten und spirituell blinden, weiß gekleideten Priestern, welche die atomare Struktur eurer Raumanzüge, sprich Körper, terrorisieren! Wir nennen das eine Orgie Luzifers im Kohlenstoffkreislauf! Bevor ihr euch verseht, habt ihr die Katastrophe einer ganzen Spezies, die ihren Irrglauben mit Betonbunkern, Gasmasken und Traumpalästen aus Plastik abstützt. Euer Glaube, dem Tod ausweichen zu müssen, ist eine schwere Krankheit des Geistes. Ganze Stöße brennender Reifen riechen besser als sich eure rationalen Erklärungen über Körper und Seele anhören!

Doch zu moralisieren ist nicht unsere Absicht. Das wäre zu billig. Stattdessen ziehen wir es vor, euch etwas über uns selbst und unsere Untersuchung mitzuteilen: die Arkturus-Probe.
Zuerst müßt ihr wissen, wer .wir. sind. Wir sind Arkturianer, natürlich aus dem
Arkturus-System. Gemäß euren physikalischen Maßstäben ist dieses 40 Lichtjahre entfernt.

Arkturus ist der sechsthellste Stern an eurem Himmel, der Stern der Freude, Hokulea, der Purpurstern, der Hirtenstern im Sternbild .Bootes.. Wir leben nicht auf Kohlenstoffbasis, wie ihr es tut, sondern wir existieren und operieren radiosonisch. Wir kommen zu euch weder aus der Vergangenheit noch aus der Zukunft, sondern eigentlich von allen Seiten, ja, wir umringen euch. Wir flackern dort auf, wo ihr uns nicht sehen könnt. Wir erklingen dort, wo ihr uns nicht hören könnt. Wir kitzeln euch dort, wo ihr uns nicht spüren könnt.
Was ihr über uns in Erfahrung gebracht habt, das tut ihr als Mythos oder Phantasie ab, aber nur, weil ihr euren zentralen Irrglauben - die Todesfurcht- nicht überwunden habt.

Wir von Arkturus - was bedeutet das? Ark-tu-rus: .Ark. bezeichnet das höchste Maß;
.tu. ist das, was bindet; und .rus. bezieht sich auf die Macht, auf harmonische Weise
Anweisungen zu geben. Artus, der König in einer eurer meistgeliebten und
höchstgeschätzten Legenden, verkörpert genau diese Eigenschaften von Ark-tu-rus: das höchste Maß, welches mit der Macht, harmonisch Anweisungen zu geben, alles in eins bindet. Die runde Tafel, der Gral, das orakelhafte Wahrnehmen von Baumgeistern, das meditative Nachdenken über wellenumspülte Felsen, Merlyns geheimer Kodex, die Sprache des Windes, das Murmeln der Weißen Reiher-Dame, die Lieder der Ältesten - all das sind kleine Fragmente der Arkturus-Probe.

Wir von Arkturus sind eins und zugleich viele. Unsere Stimmen sind an alle Ebenen des Wissens und Fühlens gerichtet, doch erzeugt werden sie von einer gemeinsamen Quelle.
Wenn ihr euch uns öffnet, werdet ihr uns als vernetzte Wesenheiten erfahren, wie
Liebende in einem Reigen unaufhörlichen Spiels und grenzenloser Ekstase. Was ihr als Liebe - sexuelle, sinnliche Liebe - bezeichnet, ist nur der Beginn unserer höchsten Form von Sport. Und was ihr Kunst nennt, ist das Modell, welches unserem Sport als Maßstab dient.
Wir sind sehr einfallsreich in unseren Fähigkeiten, uns grenzenlos in jeder anderen und durch jede andere Wesenheit unserer Art auszudehnen.

Ihr stellt euch vor, daß wir Arkturianer uns sehr weit draußen im unendlichen Raum des Alls befinden. Doch was ihr Raum nennt, ist die Unkenntnis eurer eigenen Entfremdung.
Wir sind alle Telepathen, wir von Arkturus. In der Telepathie gibt es den Raum nicht. Man könnte auch sagen, daß Raum das Gefäß für die Energie ist, die ihn füllt. Es ist Zeit, und nicht Raum, was uns so in Anspruch nimmt. Was ihr Zeit nennt, ist lediglich das Maß eures entfremdeten Raumes.

In eurem ständigen Streben danach, den Tod zu vermeiden, habt ihr euch selbst das
volle Wissen des Geistes versagt, und Geist ist das Tor zur Zeit. Indem ihr die Macht des Geistes nicht kanntet, habt ihr nicht gewußt, was Zeit ist. Gelegentlich habt ihr sicher Erfahrungen mit der wahren Zeit gemacht, aber eure Priester des Raumes sind mißgünstig.
Eure Mystiker (von uns werden sie .Zeit-Teilhaber. genannt) haben daher, obgleich sie sich dabei in ständiger Lebensgefahr befanden, Geheimsprachen entwickelt, um dieses Wissen von der wahren Zeit zu verschleiern, ein Wissen, das wir auch als eine Art .Orgasmus. bezeichnen.

In unserem Planetensystem, besonders auf den Gartenplaneten des Äußeren Arkturus, gibt es Geschichten, die von einer Epoche vor der Großen Vereinigung der Ursprünglichen Kunst erzählen. In dieser Epoche waren Zeit und Orgasmus noch nicht vollständig begriffen und entwickelt. Damals gab es auch bei uns Geschlechter von geheimen Zeit-Teilhabern.
Doch das Wissen um all das ist verschwommen, gründet sich zum Teil auf Hörensagen und hat mit der telepathischen Größe der Probe nur wenig gemein.

Im Interesse der Anhebung eures Bewußtseins über jene Stufe hinaus, auf der ihr nur daran denkt, wie ihr die Grundlagen eures Planeten am besten zerstören könnt, dürfte es trotz allem von Nutzen sein, wenn ihr etwas mehr über die geheimen Zeit-Teilhaber und ihre Rolle bei der Großen Vereinigung der Ursprünglichen Kunst wißt. Ohne darüber etwas zu wissen wird euch das Verstehen der Probe sehr schwer fallen. Und wenn ihr die Probe nicht versteht, werdet ihr nie mehr aus jenem mittelmäßigen Labyrinth herausfinden, in das euch die Abhängigkeit von eurem Irrglauben gebracht hat.

2. HETEROKLITISCHE URSPRÜNGE DER GEHEIMEN ZEIT-TEILHABER


WIR sind die geheimen Zeit-Teilhaber von Arkturus. Dies ist unsere Geschichte. Vor
nicht allzu langer - doch zur gegebenen - Zeit wurden wir zu dem, was wir heute sind. Wir werden .geheim. genannt, da wir am Anfang unseres neuen Wissens die ausgetretenen Pfade verlassen hatten; es waren die Pfade der Schläfer, die für den Traum nicht verantwortlich sind. Durch unsere Abweichung vom herkömmlichen Wissen wurden wir schließlich als .Heterokliten des Ur-Ark-Tanischen Ringes. bekannt. Auf welche Weise?

Bereits vom Beginn des Kreislaufes der Fülle an war Arkturus von der Matrixliga der
Fünf als vollkommenes System angesehen worden: ein Zentralgestirn mit zwölf planetaren Umlaufbahnen - die perfekte 13. Im Zuge der Zähmung von Sternensystemen wurde Arkturus aus diesem Grunde für einzigartig hinsichtlich seiner Vorzüge erachtet, eine unbegrenzte Vielfalt harmonischer Reihen aufzuweisen.

Das Zentrale Stellare Radion (ZSR) will selbstverständlich nicht weniger als die
vollständige Verwirklichung des Programmes harmonischer Reihen erreichen. Was auch immer jemals in einem Akkord erlesener Tiefe aufgefächert wurde, kann stets durch neue Veränderungen und noch weitgehendere Auffächerung übertroffen werden. Dies ist die Philosophie des Zentralen Stellaren Radion, welche für die unendliche Mannigfaltigkeit des universalen Seins verantwortlich ist.

Der .Enzyklopädie heteroklitischer Tendenzen. zufolge entstanden die Vorläufer der
geheimen Zeit-Teilhaber als eine Unterart der Arkturianischen Navigatoren. Diese hatten aufgrund einer Anweisung des ZSR die Zähmung des arkturianischen Planetensystems durch die Erforschung und Besiedelung der ausgedehnten Zonen des Ur-Ark-Tanischen Ringes zu vollenden, einer Gruppe einander umkreisender Zwillingsplaneten, welche die äußersten bzw. die elfte und zwölfte Umlaufbahn des Systems einnahmen.

Diese geheimnisvollen Zwillingsplaneten zeichneten sich durch eine besondere
Anziehungskraft aus, welche wiederum eine gleichermaßen spezifische Art der Zähmung erforderlich machte. Da diese beiden Planeten am weitesten vom Stern Arkturus entfernt waren und diesen eben als Zwillinge umkreisten, konnte nur unter spezieller Bedachtnahme auf diesen Umstand weiter vorgegangen werden.

Im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit dieser Geschichte dürft ihr jedoch nicht denken, wir seien eine Widerspiegelung eurer eigenen, auf Kohlenstoff basierenden Lebensform. Denn sogar während der ersten Drehung des Rades der Zeit, zu der auch unsere Geschichte gehört, erkannten wir, daß Sein zu allererst Geist ist. Bereits an der Wurzel des ursprünglichen Seins, welches den Tod, wie ihr ihn euch vorstellt, nicht kennt, wußten wir immer, daß wir den Geist mit den Prinzipien der planetaren Radiosonik in Übereinstimmung bringen mußten. Die planetare Radiosonik ist dadurch gekennzeichnet, daß der Geist die für die planetare Umgebung bestgeeignete Form erkennt und diese sodann nach außen projiziert.

Im allgemeinen richten sich die Projektionen nach dem Prinzip aus, ein System multipler, zueinander passender Gruppen von Organen zu schaffen. Der Zweck dieser Organe ist es, sensorische Informationen zu empfangen und sie mit der zentralen Programmierung in Einklang zu bringen.

Als das große Zentrale Stellare Radion nun seine Aufmerksamkeit den beiden
unregelmäßigen Planeten zuwandte, wurde die Notwendigkeit erkannt, spezielle
Formabweichungen zu kreieren, denn obwohl die Planeten einander umkreisten, war das Gravitationsfeld des elften Planeten wesentlich größer als jenes des zwölften. Aufgrund der großen Entfernung vom Zentralgestirn des Systems ergaben sich außerdem diverse Besonderheiten, welche eine unorthodoxe Vorgehensweise verlangten.

So kam es dazu, daß im Ur-Ark-Tanischen Entstehungskreislauf jedes Organ des Seins durch völlig eigenständiges Verhalten gekennzeichnet war. Doch so unregelmäßig die Organe auch waren und so sehr das Verhalten jedes einzelnen von jenem der anderen Organe auch abwich, konnten wir dennoch feststellen, daß sich alle Ungleichmäßigkeiten miteinander deckten. Dieser Erkenntnis folgend wurde das Prinzip der heteroklitischen Tendenzen eingeführt. Und so kam es letztlich dazu, daß wir uns von der Bevölkerung der anderen Planeten des Arkturus-Systems .unterschieden.. Diese Abweichung kodifizierten wir als die Unterscheidung zwischen den Schläfern und uns selbst, oder, entsprechend unseren zwei Planeten, als die geringeren bzw. größeren Heterokliten.

Doch zitieren wir direkt aus der ‘Enzyklopädie der Heteroklitischen Tendenzen’:
“Inmitten der Ringe der Gartenplaneten des Äußeren Arkturus befinden sich die
Heterokliten des geringeren und größeren Ur-Ark-Tania.

Es sind die Heterokliten, welche zu den geheimen Zeit-Teilhabern wurden, die, da ihre
Liebe ungleichmäßig und ihre Fähigkeit des Empfindens von Freude ungewöhnlich groß
war, als erste unsere Sinneskeimzellen in der Form eines Orgasmus zur Reife brachten.
Sie sind es, die es rechtzeitig vollbrachten, daß wir nun die Grenze der Todesfurcht des
Egos überschreiten können.

Viel weiter als bei den Schläfern der Liga der Zehn
öffnen sich bei ihnen alle Sinne.
Jede einzelne bekannte Sprache,
nicht nur des Pflanzenreiches,
sondern auch des Mineralreiches,
vereinigt in spektraler Formlosigkeit
durch Sinneskeimzellen
fruchtbaren Seins.
In ihnen, den größeren und den geringeren Heterokliten, gelangte das Wissen um die Zeit-Teilhaberschaft zur vollen Blüte, auf daß alle
erwachen und sich freudig als Einheit empfinden mögen.”

3. DER HETEROKLITISCHE SIEG ÜBER DIE LIGA DER ZEHN


Die ‚Normabweichungen’ der Lebensformen auf den beiden äußersten Planeten
des Arkturus-Systems, welche schließlich die Namen ‚Ur-Ark-Tania Major’ und ‚Ur-Ark- Tania Minor’ erhielten, wirkten auf folgende Weise zusammen: Jedes Sinnesorgan der Lebensformen auf ‘Major’ wurde vergrößert, um sich auf die durch die wechselseitige elliptische Anziehung der zwei Planeten bedingte ungleichmäßige Gravitation einstellen zu können. Aus demselben Grund wurden die Sinnesorgane der Lebensformen auf ‚Minor’ entsprechend verkleinert.

Diese Unregelmäßigkeiten, welche sich im Laufe des evolutionären Kreislaufes noch
erheblich vergrößern sollten, standen in deutlichem Kontrast zur Situation auf den zehn anderen Planeten des Arkturus-Systems. Auf diesen Planeten, aus denen sich die Liga der Zehn zusammensetzte, hatte sich ein stabiles, einheitliches Spektrum von Lebewesen entwickelt. Obgleich jeder der zehn inneren Planeten des Arkturus-Systems seinen eigenen Magnetisch-Gravitationalen Index aufwies, so folgten doch alle Sinnesorgane der Lebensformen dieser Planeten demselben Wachstumsverhältnis. Es gab zwar graduelle Unterschiede, aber im Verhältnis zueinander entsprachen all diese Lebensformen einem einheitlichen Grundtypus.

Den Kodizes der Liga der Zehn zufolge bestand der Zweck des Lebens darin, die
inneren Pulsationen der Zentralsonne, von Arkturus selbst, zu stabilisieren und dadurch eine positive Grundlage für die Verstärkung der Leuchtkraft und Strahlung des gesamten Systems zu schaffen. All dies befand sich natürlich im Einklang mit den Richtlinien des ZSR und der ursprünglichen Matrixliga der Fünf.

Innerhalb der großen Evolutionszyklen liefen die Dinge auf den zehn inneren
Planeten des Arkturus-Systems in geregelten Bahnen ab - so geregelt, daß sich eine
merkwürdige Anomalie ereignete. Das Bewußtseinsniveau der Liga der Zehn stabilisierte sich so weit, daß eine Art Abgestumpftheit eintrat. Das schöpferische Element war allmählich aus dem System verschwunden.

Bereits in den Anfängen der Besiedelung hatten sich Verteidigungsbündnisse zum
Schutz des Lebens gebildet. Als jedoch die Besiedelung zur Routine geworden war und sich die Entwicklung des Lebens mit seiner ihm eigenen Geschwindigkeit vollzog, wurden die Arkturianischen Verteidigungssysteme (AVS) immer noch stetig vergrößert und wuchsen schließlich weit über ihr erforderliches Maß hinaus. So verblaßte das ursprüngliche Programm des ZSR allmählich im Bewußtsein der Liga der Zehn. Das großartige Ziel des ZSR wurde durch den Selbstzweck der ‚Verteidigung und Sicherheit für alle’ ersetzt. Aus diesem Grund bezeichneten wir Bewohner der heteroklitischen Planeten die Mitglieder der Liga der Zehn als ‚die Schläfer’.

Tatsächlich bestand der letzte erhabene und heroische Akt der Liga der
Zehn in der Besiedelung der zwei unregelmäßigen Planeten von Ur-Ark-Tania.
Doch auch dies fand nur statt, nachdem das ZSR große Anstrengungen
unternommen hatte, um die selbstgefällig gewordenen Liga der Zehn-Mitglieder
noch einmal zu inspirieren.

Wir, die Heterokliten von Ur-Ark-Tania, bezeichnen uns als Kinder des ZSR, weil
wir glauben, daß unsere Existenz unmittelbar auf den Wunsch des ZSR zurückzuführen ist, die Schläfer der Liga der Zehn wachzurütteln. Schließlich sind wir es, die Heterokliten von Ur-Ark-Tania, die Entdecker der Techniken der geheimen Zeit-Teilhaberschaft, welche die Erstarrung der Liga der Zehn überwanden und damit die großartige Weiterentwicklung des Arkturus-Systems gewährleisteten. Auf diese Weise wurde der Sieg über die Liga der Zehn errungen.

Natürlich waren die Ältesten der Liga der Zehn auf die Lösung für die Entwicklung
Ur-Ark-Tanias sehr stolz (obgleich diese Lösung nicht wirklich von ihnen sondern
vom ZSR gefunden worden war). Und obwohl die Entwicklung von unregelmäßigen
bzw. anomalen Sinnesorganen nun eine Tatsache war, dachten die Ältesten nicht
sonderlich über die sich daraus ergebenden Konsequenzen nach. Sie setzten voraus,
daß sich die ur-ark-tanischen Sinnesorgane zum Zeitpunkt ihrer frühen Jugend in
jedem Falle auf der gleichen Entwicklungsstufe wie jene der Liga der Zehn befinden
würden. Denn dann würden Emissäre zum elften und zwölften Planeten (Major und
Minor) entsandt werden, und schließlich - nach einer Reihe formeller Feierlichkeiten und dem üblichen polysensorischen Pomp - würden wir alle in der Liga der Zwölf vereint werden.

Derartiges sollte aber nicht der Fall sein. Denn ob das vom ZSR beabsichtigt war oder nicht - in Ur-Ark-Tania ereignete sich etwas sehr Ungewöhnliches.
Zu dem Zeitpunkt, da die Heterokliten beider Planeten telepathische Verbindung
zueinander herstellten, trat ein unerwartetes schöpferisches Element auf den Plan. Es zeigte sich in Gestalt unkontrollierbarer Ausgelassenheit und Fröhlichkeit.

Zuerst hatte es den Anschein, als ob der Humor vom Wahrnehmungsvermögen der
äußerst unterschiedlichen Sinnesorgane herrührte, über welche die zwei Arten von
Heterokliten verfügten. Als sich die Lage einigermaßen beruhigt hatte und bevor die
Ausgelassenheit neuerlich außer Kontrolle geriet, begriffen einige unserer Ältesten, daß die eigentliche Ursache für die Vergnügtheit und Fröhlichkeit aus der perfekten
wechselseitigen Anpassung verschiedener Sinnesorgane resultierte. Insgesamt betrachtet schien die generelle Anpassung zwischen den vergrößerten Sinnesorganen der Heterokliten von Ur-Ark-Tania Major und den verkleinerten Sinnesorganen der Heterokliten von Ur-Ark-Tania Minor schon bald natürlich und geradezu zwangsläufig zu sein.

Bereits wenige gegenseitige Planetenumläufe später machten wir Heterokliten eine
überaus wichtige Entdeckung: Telepathische Zeit-Teilhaberschaft führt zu pansensorischem Orgasmus. So entstand die Liga der geheimen Zeit-Teilhaber. Geheim war diese Liga aus folgendem Grund: Als unsere neugefundenen Freuden zuerst die Aufmerksamkeit der Ältesten der Liga der Zehn erregten, bestand ihre Antwort aus Ablehnung und Bestrafung. Unsere zwei Planeten wurden mit künstlichen elektromagnetischen Kraftfeldern umgeben. Doch all dies war lediglich ein Beweis für die Unwissenheit der Liga der Zehn-Ältesten.

Obgleich die künstlichen Kraftfelder anfänglich Verwirrung unter uns erzeugten,
stimulierten sie uns eigentlich in weiterer Folge dazu, immer höhere Stufen der Erregung zu erreichen. Die Ursache dafür ist, daß sich die zwischen unseren zwei Planeten übertragene telepathische Sinnlichkeit mit dem von den elektromagnetischen Kraftfeldern erzeugten Widerstand erhöht. Dieser Widerstand wird für die Aufwallungen telepathischer Leidenschaft zu einem phantastischen Nährstoff, welcher die erotischen Zentren zu immer größeren Leistungen intensivierten Liebesspiels anregt.

Als unsere Rassen genuß-süchtiger Heterokliten von immer höheren Wogen der
Ekstase mitgerissen wurden, machte sich bei den Ältesten der Liga der Zehn ein Gefühl tiefer Bestürzung breit. Vor allen Dingen hatten die Ältesten der Liga der Zehn Angst, weil sie niemals eine solche leidenschaftliche Intensität und noch viel weniger den uns eigenen telepathischen Austausch erfahren hatten. Ihre Angst umgab sie schließlich mit einer dunklen Wolke. In dieser Wolke waren die Geheimnisse der verlorenen Planeten und der zerrissenen Sternensysteme verborgen. Das mächtige, graue Eis des Krieges erfüllte ihren Geist.

Gewaltige Flugkörper wurden auf unsere Zwillingsplaneten abgefeuert und zerstörten ganze Bereiche unserer Existenz. Dennoch versetzte uns dies nicht in Schrecken. Wenn wir natürlich die künstlichen Kraftfelder vollständig zu unserem Vorteil hätten nützen können, hätten wir noch einiges mehr entdeckt, was die Ältesten der Liga der Zehn verblüffen und sie geistig bereichert hätte.

Und es war ausgerechnet in diesen dunklen und gefährlichen Momenten, daß uns eine Lösung zufiel, welche nicht nur weitreichende Folgen für die Auflösung dieses Konfliktes sondern überhaupt für jenen Fortschritt hatte, der später als ‚Arkurus-Probe’ bezeichnet werden würde.

Es war freilich niemals unser Ansinnen, die Liga der Zehn zu besiegen oder auf andere Weise zu überwinden, sondern sie vielmehr aufzufordern, in unser Feld der intensivierten erotischen Stimulation und des telepathisch herbeigeführten pan-sensorischen Orgasmus einzutreten. Während die Ältesten der Liga der Zehn uns Heterokliten mit der Zeit als lasterhafte Abkömmlinge betrachteten, als nichtsnutzige Nachzügler auf einer Art von Trip, den sich nicht einmal die größten Hedonisten in der Liga der Zehn vorstellen konnten, so sahen wir die Ältesten als bloß in ihrem Verhalten erstarrte Wesenheiten an, die mehr mit ihrer Sicherheit als mit Sex beschäftigt waren und folglich nicht unbedingt zu den lustigsten Zeitgenossen gehörten.

Unsere stärkste ‚Waffe’ war unsere fortgeschrittene Telepathie, kombiniert mit den
Bedürfnissen unserer ungleichförmigen Sinnesorgane. Zwar verfügte die Liga der Zehn über Telepathie, aber sie hatte sie nie weiterentwickelt. Daher war das, was sie als Telepathie bezeichnete, in unseren Augen nicht mehr als ein schwerfälliges, automatisiertes System äußerer elektrischer Impulse, welches nur zur Informationsübertragung verwendet wurde. Keine Poesie, keine angeregten mantrischen Verse. Bloß Information. Und da sich diese Information auf abstrakte Verhältnisse gründete, welche die Kraft der sinnlichen Erfahrung zunehmend schwächten, war sie zudem noch nutzlos.

Wir Heterokliten erkannten rasch unsere Überlegenheit. Jetzt war alles, was wir
benötigten, eine Methode, diese Überlegenheit zum Besten aller einzusetzen! Der
heteroklitische Sieg über die Liga der Zehn war nun lediglich eine Frage der Zeit - und es sollte wahrlich eine Frage der ZEIT sein!

4. DIE GEHEIMEN ZEIT-TEILHABER UND DIE ENTDECKUNG DES PULSAR-CODES


Zu den geheimen Zeit-Teilhabern zählte auch jene Gruppe, welche in der Kunst der
telepathischen Sinnlichkeit und der erotischen Erregung am weitesten fortgeschritten war: die Analogiker von Hyper-Ur-Ark-Tania. Die Analogiker, welche natürlich auf beiden Planeten beheimatet waren, hatten ursprünglich die Gesetze der Kosmischen Analogie - die Grundlage für die Enzyklopädie der Sinne - kodifiziert. Nach ihrem Verständnis stellt nicht die Logik sondern die Analogie die übergeordnete Richtlinie der Ältesten der Matrix dar.

Allein schon für diese Entdeckung wurde den Analogikern von Hyper-Ur-Ark-Tania unsere Liebe und tiefe Wertschätzung zuteil.

In der Eleganz der Syntropie, der unaufhörlich wachsenden Freude der Selbst-
Erschaffung, erkannten die Analogischen Heterokliten den Pulsar-Code. Ja, den Pulsar- Code, jene seltsame, machtvolle Wissenschaft zur Koordinierung der Sinne, welche die Zeit-Teilhaberschaft zur höchsten Kunst werden läßt. Wir nannten unsere trans-planetaren Erfahrungen in erotischer Erregung ‚Zeit-Teilhaberschaft’, da aus der Perspektive unserer beiden Planeten das gemeinsame Erleben von Zeit die größte Herausforderung für uns darstellte. ‚Zeit-Teilhaberschaft’ ist schlicht und einfach der Weg, wie Telepathie ‚Entfernung’ überwindet.

Wir stellten fest, daß die Intimität umso größer ist, je mehr Zeit gemeinsam erlebt wird, was natürlich auch im umgekehrten Sinne gilt. Und je größer die Intimität ist, desto komplexer und vielfach stärker ist die erotische Erregung. Wir erkannten, daß wir durch die Intensivierung unserer trans-planetaren Intimität unser gemeinsames Erleben von Zeit verstärkten und zu einem einzigen Organismus wurden, obwohl wir auf zwei verschiedenen Planeten lebten - genauso wie ein Wald, der ein gemeinsames Wurzelsystem entwickelt und sich solchermaßen in einen einzigen großen Organismus verwandelt.

Dennoch vermochten wir nie genug Zeit gemeinsam zu erleben, und ein Großteil der
Zeit entzog sich stets unserem telepathischen Zugriff. Wie konnte nun die Zeit-
Teilhaberschaft ausgeweitet und eine Methode ersonnen werden, um die Aggression der Liga der Zehn-Ältesten zu überwinden?

In ihrer begnadeten Kreativität erkannten die Analogiker, daß das Phänomen
multipler Déjà-Vu-Erlebnisse, die während der Orgasmus-Spitzen auftraten, einen
‚wohlüberlegten’ bzw. typischen Inhalt hatten. Weshalb strukturierten sich bzw.
pulsierten bestimmte Déjà-Vus ausgerechnet zu spezifischen Höhepunkten? Genau das war die Frage. Die Antwort bestand in der Entdeckung der Pulsare, der geschichteten Geometrie der Zeit.

Ihr müßt verstehen, daß für uns Heterokliten von Ur-Ark-Tania Zeit eine tatsächliche Energie oder Kraft - die sogenannte G-Kraft darstellt. Diese G-Kraft, welche wir auch als Fünfte Kraft’ bezeichnen, ist jenes Medium, das vom ZSR zur Synchronisierung aller ursprünglich von der Matrixliga der Fünf geschaffenen galaktischen Systeme eingesetzt wird.

Die Liga der Zehn hatte eine eigenartige Vorstellung von Zeit entwickelt, welche die
Macht der Fünften Kraft fast zur Gänze eliminierte. Indem sie ihrem Glauben an ‚Schutz und Sicherheit für alle’ treu blieben, hatten die Ältesten der Liga der Zehn Zeit in eine begrenzte Ware verwandelt, die von Zeit-Bankiers kontrolliert und an alle, die sich anständig’ benahmen, als Belohnung sparsam ausgeteilt wurde.

Mithilfe der Zeit-Bankiers hielten die Ältesten der Liga der Zehn ein gleichförmiges bzw. kontrolliertes Bewußtseinsniveau aufrecht. Solange die Zeit wie eine Ware in Banken ‚gelagert’ wurde, glaubte das Volk, daß es sich bei ihr nicht um eine natürliche Ressource handelte. Dies war nach unserer Erkenntnis ein verhängnisvoller Irrtum, welcher den Ältesten der Liga der Zehn die Festigung ihrer Herrschaft ermöglichte.

Zeit ist aber nicht nur eine natürliche Ressource; sie ist die grenzenlose Kraft, welche uns spiralförmig direkt in die Herrlichkeit des ZSR, der großen trans-arkturischen Reiche unerträglicher Sinnesfreude - bewegt. Es sollte daher niemanden verwundern, daß die Analogiker ihre Entdeckung des Pulsar-Codes nicht preisgaben. Denn die richtig Anwendung dieses Codes könnte ja die Fesseln sprengen, mit denen die Zeit-Bankiers die Arkturianer der Liga der Zehn gefangen hielten. Was würde dann geschehen?

Sollte ein derartiges Ereignis eintreten, würden wir Ur-Ark-Tanier bereit sein müssen, uns mit den sich ergebenden Konsequenzen zu befassen, welche gemäß unserer Einschätzung der Dinge nichts Geringeres als die vollständige Befreiung des Arkturus- Systems von den Ältesten der Liga der Zehn beinhalteten.

Während die Ältesten ihren Krieg gegen uns fortsetzten, breiteten sich die Analogiker unter den Heterokliten beider Planeten aus und teilten ihnen ihr Wissen über den Pulsar- Code mit. Auf diese Weise entstand in uns das Wissen über Zeit-Reisen, über das Erreichen weit entfernter Punkte im Raum und schließlich auch über die Weisheit, die Energie der Sterne zu kanalisieren. Groß war nun unsere Macht.

Als wir lernten, unserem Wesen entsprechend auf den Pulsaren zu gleiten, zogen wir
noch mehr G-Kraft an unsere Zwillingsplaneten. Mithilfe der erhöhten G-Kraft waren ausgewählte Mitglieder der Heterokliten imstande, zunehmend tiefer in das Reich der Liga der Zehn vorzudringen. Die Methode dieser fortgeschrittenen Pulsar-Gleiter bestand darin, die Schläfer wachzurütteln und in ihnen die Leidenschaft und längst vergessene Sinnesfreude wiederzuerwecken.

Es wurde immer augenscheinlicher, daß der Pulsar-Code nicht bloß eine neue Technik oder gar eine spezialisierte Waffe darstellte, sondern vielmehr ein Tor zu neuen Lebens- und Bewußtseinsperspektiven eröffnete, welche selbst wir Heterokliten uns kaum vorstellen konnten. Als sich Planet für Planet der Liga der Zehn dem Pulsar-Gleiten als Lebensweise anschloß, wurden die Philosophie und das Wissen der Zeit-Teilhaber immer berühmter.

Nun war nicht nur die Liga der Zehn mit ihrer niederen Ordnung der Aggression durch die höhere Ordnung der Freude überwunden worden, sondern es waren überhaupt die Voraussetzungen für die große Vereinigung gemäß der ursprünglichen Kunst geschaffen worden. Ebenso waren jetzt die Grundlagen der Arkturus-Probe, jene eleganten interstellaren und interplanetaren Fühler der Leidenschaft und des Wissens, endgültig etabliert.

5. RADIALER MAGNETISMUS UND DIE URSPRÜNGLICHE KUNST DER GROSSEN VEREINIGUNG


Als wir uns durch die weiten interplanetaren Räume des Arkturus-Systems bewegten, offenbarte sich uns die Bedeutung der ursprünglichen Kunst - der Kunst, sich telepathisch miteinander zu vereinigen. Wir Heterokliten hatten diese Kunst in früheren Stadien unserer Entwicklung zwar bis zu einem gewissen Grade praktiziert, aber nur als Mittel zur Vergrößerung der Freude und Intimität. Die .Eroberung. der Liga der Zehn schuf für uns jedoch eine völlig neuartige evolutionäre Situation.

Nun, da sie von der Liga der Zehn befreit waren, befanden sich die 12 arkturianischen Planeten in einem erhöhten Zustand der Gnade. In der .Arkturus Dominion., wie wir unser Sternenreich mittlerweile nannten, bildete sich ein ganzes Netzwerk telepathischen Austausches. Und indem wir frei und uneingeschränkt miteinander kommunizierten, wurde uns allmählich eine umfassendere Form bewußt. Wir verstanden diese Form schließlich als das Prinzip des radialen Magnetismus, des gleichen radialen Magnetismus, mithilfe dessen das Zentrale Stellare Radion zusammengehalten wird. Wurden wir jetzt sogar mit dem ZSR vereinigt?

Doch laßt uns euch zuerst bestimmte Aspekte unseres Seins erklären, bevor wir unsere Geschichte fortsetzen. Telepathisch gesehen sind wir natürlich eins - ein einziger Organismus, der sich über die Zeit, und im Raum, ausgebreitet hat. Ja, wir bestehen ebenfalls aus Einheiten, aber wir verstehen diese Einheiten eher als Sinneskeimzellen. Jede einzelne Sinneskeimzelle ist aus 3 Teilen aufgebaut: eine vegetabile, dritt-dimensionale Grundform zum Sammeln sensorischer Informationen; eine kosmisch-elektrische, viertdimensionale pulsar-gleitende Form zur Verarbeitung dieser Informationen; und schließlich aus dem Teil, den wir als .kristalline, fünft-dimensionale Form der intelligenten Zusammenarbeit. bezeichnen.

Sobald wir das Prinzip des radialen Magnetismus entdeckt hatten, waren wir in der
Lage, diese drei Ebenen bzw. Körper des Seins auf bislang unvorstellbare Arten
miteinander zu verbinden. Wir konnten auch individuelle Sinneskeimzellen-Einheiten in Zeit-Raum-Konfigurationen zusammenfügen, welche die Kraft des radialen Magnetismus zur Umgestaltung der planetaren Ordnung von Arkturus selbst widerspiegelten.

Der erste Akt radial-telepathischer Kühnheit bestand in der Trennung der
Zwillingsplaneten von Ur-Ark-Tania. Wir hatten beschlossen, daß ihre orbitale
Zwillingsstruktur ein Modell war, welches auf das gesamte System ausgedehnt werden sollte.

Die Neuausrichtung der elektromagnetischen Kraftfelder an den Polen der zwei
äußersten Planeten führte dazu, daß sich diese spiralförmig voneinander entfernten, um schließlich ihre eigenen charakteristischen Kreisbahnen um die Zentralsonne Arkturus zu finden.

Als nächstes erweiterten wir das Prinzip der planetaren Zwillingsverbindung auf
neuartige Weise. Der erste, innerste Planet des Systems wurde nun telepathisch mit dem zwölften, äußersten Planeten verknüpft, sodann der zweite mit dem elften, der dritte mit dem zehnten usw. Auf diese Art machte sich die Ursprüngliche Kunst der Großen Vereinigung die elementare Fünfte Kraft des radialen Magnetismus zu eigen. Wir vereinigten uns tatsächlich selbst mit der Matrix des Zentralen Stellaren Radion, dessen pulsierende Stimme in unserem System der Zentralstern Arkturus selbst war. Jeder Planet wurde nun zu einer radial vernetzten Zwillingskeimzelle des Sternes Arkturus. Taten von unglaublicher Kühnheit, Kunststücke kosmischer Erinnerung und des siderischen Magnetismus sowie großartige Leistungen universal-telepathischer Einsichten waren jetzt möglich. Als ein einziges großes Wesen wirbelten wir durch Zeit und Raum. Wie ein galaktischer Seestern erkannten wir nun, daß es uns möglich war, zu anderen Sternen gleichsam zu .schwimmen., andere Welten zu erforschen, als Botschafter von Arkturus Dominion. Solcherart sah der Anfangsentwurf für die Arkturus-Probe aus.

Denkt bitte nicht, daß auf derart hohen Stufen des Seins keine Verantwortung mehr
existiert. Es gibt nichts Verantwortungsvolleres als die Liebe, und diese ist die eigentliche Essenz unseres Wesens - vergeßt das nie. Dennoch überraschte uns unsere selbstverständliche Sympathie für andere Lebensformen und Welten stets aufs Neue, obwohl wir in unseren eigenen Sinneskeimzellen gefestigt und von dem sich ständig erweiternden Prozeß der Aufrechterhaltung und Schaffung immer komplexerer Ebenen erotischer Stimulierung und mentaler Intensivierung voll in Anspruch genommen waren.

Natürlich blieb diese hohe Gefühlserregung, welche von unserem Sternensystem
ausgehend wellenförmig in alle Richtungen flutete, auch anderen Ordnungen des
galaktischen Seins nicht verborgen. Wir hatten zwar immer gewußt, daß diese Ordnungen, dem Gesetz der Analogie entsprechend, existierten, aber solange wir noch unser eigenes Haus in Ordnung brachten und unser Schiff der magischen Harmonie vorbereiteten, konnten wir uns nicht näher mit der Existenz dieser größeren galaktischen Ordnungen befassen. Als das Prinzip des radialen Magnetismus - die Ursprüngliche Kunst der Großen Vereinigung - jedoch unser Sonnensystem neu ordnete, während wir in immer größeren telepathischen Einheiten heteroklitischer Zeit-Teilhaber auf Pulsaren glitten, war eine
Begegnung mit diesen galaktischen Ordnungen letztlich nicht zu vermeiden.

6. ZENTRALES STELLARES RADION UND DIE GALAKTISCHE FÖDERATION


Bis jetzt ist bereits in einigen Zusammenhängen der Ausdruck ‚Zentrales Stellares
Radion’ oder auch ‚ZSR’ gefallen. Schon am Beginn unserer Entwicklung hatten wir
Kenntnis vom ZSR. Anfangs stellten wir uns das ZSR als die sich entwickelnde Kraft
inmitten des brennenden Herzens unseres Sterns (in eurem Sprachgebrauch ‚Sonne’)
Arkturus vor. Mit ‚Radion’ meinen wir den signalübertragenden Energiestrom, der die
Intelligenz des Sternes mit seinen Planeten koordiniert. Da wir diese Signale als in einzelnen Wellen radial ausstrahlend wahrnahmen, nannten wir das Phänomen ‚Radion’.

Dies ist jedoch nur die Beschreibung einer Wirkung. Die Liga der Zehn hatte ihre
Wahnehmung dieser Wirkung in einem Gesetzeskanon - den Zehn Geboten der Liga der Zehn - kodifiziert. Dies war für die Ältesten der Liga der Zehn allerdings nur ein Weg, sich Macht anzueignen. Doch sobald die Analogiker von Hyper-Ur-Ark-Tania den Pulsar-Code entdeckt hatten und die tatsächliche Macht der G-Kraft verstanden, wurde eine neue Vorstellung vom ZSR entwickelt.

Dieser Vorstellung zufolge wurde das ZSR im Herzen von Arkturus, dem Mittelpunkt unseres großartigen Planetensystems, als aktive Entsprechung des großen ZSR im Zentrum der Galaxis begriffen. Demgemäß übt das große ZSR im Zentrum der Galaxis für das ZSR im Stern Arkturus (so wie in allen Sternen, die als Basis für galaktisches Leben dienen) jene Funktion aus, wie sie letztere für den Kern jedes sich entwickelnden Planeten wahrnimmt.

Nach dem, was wir durch unsere eigenen heteroklitischen Bemühungen
herausgefunden haben, wird im Kern eines Planeten ein kleines ZSR voll aktiviert, sobald eine planetenweite telepathische Vereinigung stattgefunden hat. Vor dieser Vereinigung besitzt ein Planet lediglich ein ruhendes ZSR. Ein Aspekt des großen Abenteuers der Zeit- Teilhaberschaft ist es, das globale Bewußtsein auf einem Planeten bis zur telepathischen Vereinigung anzuheben und derart das ruhende ZSR in seinem Kern zu aktivieren.

Dies alles kann nur sehr behutsam realisiert werden, wobei stets die Grundsätze des
radialen Magnetismus bzw. des Radion, wie sie von der Matrixliga der Fünf verkündet wurden, zu beachten sind. Doch die Signale eines globalen telepathischen
Vereinigungsprozesses werden von der Galaktischen Föderation schon vor der
vollständigen Aktivierung des planetaren ZSR registriert und überwacht.

Obwohl die Galaktische Föderation in unserem Geist bereits auf teils mythische, teils erinnerte Weise existierte, hatte kein Aspekt unseres Wesens jemals wirklichen Kontakt mit der sagenhaften Föderation gehabt. Zumindest nicht bis zu jenem Zeitpunkt, da wir begannen, pulsargleitende Ausflüge zu den Planeten der Liga der Zehn zu unternehmen. Es wurde uns bestätigt, daß die Föderation niemals eigenmächtig eingreift. Gewöhnlich muß sie um Intervention ersucht werden. Nur in einigen seltenen Fällen, zu denen auch unser eigener gehört, tritt die Föderation
aus eigenem Antrieb auf den Plan, nämlich dann, wenn die Intelligenz eines Planeten bewiesen hat, daß sie imstande ist, sich auf dem hohen Niveau der Föderation zu bewegen.

Die Föderation ist auf wechselseitige Intelligenz angewiesen. Eine derartige Intelligenz ist nicht-dualistisch und strebt immer danach, Aggression mit höhergeordneter Leidenschaft, von einigen auch ‚Mitgefühl’ genannt, zu begegnen. In organisatorischer Hinsicht ist die Galaktische Föderation eine aus mehreren Sternensystemen innerhalb der Galaxis bestehende Liga, welche durch einen Vertrag bzw. eine gemeinsame Übereinkunft an eine höchste zentrale Autorität - das große Zentrale Stellare Radion oder das ‚Hunab Ku‘ - gebunden ist.

Dieses Hunab Ku - das ist die dem großen ZSR von unseren interstellaren Navigations- Chefingenieuren, den Mayas, verliehene Bezeichnung - ist die natürliche und einzig rechtmäßige Autorität in der Galaxis. Alles in der Galaxis ist seinem Wesen nach ohne Ausnahme auf das Hunab Ku bezogen und zu diesem loyal. Nach Ansicht der Analogiker ist Hunab Ku der natürliche Drang zum Zentrum und aus diesem heraus.

Den Direktiven der Galaktischen Föderation zufolge “ist die Aufnahme in die Liga der
naturgemäße Wunsch eines Sternes, wenn sein Bewußtsein reift und die telepathische Vereinigung bevorsteht. Um dies zu erreichen, müssen die Umlaufbahnen seiner Planeten harmonisiert werden, was wiederum das charakteristische Singen des Zentralsternes in Gang setzt.”

Es gibt keinen größeren Reichtum als in den Schoß der Galaktischen Föderation
aufgenommen zu werden. Ihr 13-dimensionales Gebäude der Befähigung und Umwandlung enthält ein riesiges, mannigfaltiges Reservoir vielerlei Ordnungen und Ebenen des Seins.

Das ZSR ist das Instrument der Kommunikation und des ‚Reisens’ für die Föderation.
Ziel der Galaktischen Föderation ist die Zusammenschaltung aller stellaren und planetaren ZSR. Obwohl als vorrangige Aufgaben der Föderation jene der Erforschung, Untersuchung und Zähmung genannt werden können, so ist ihre Fülle an Wissen und Sein doch nur die Spitze des Eisbergs eines viel größeren und umfassenderen Mysteriums, welches nur als die Matrixliga der Fünf bekannt ist.

Über diese Matrix vermochten die pulsar-gleitenden Analogiker lediglich folgendes zu erzählen: ‚Sie gehört weder der Vergangenheit noch der Zukunft an; doch älter als die fernste Vergangenheit und jünger als die strahlendste Unschuld ist diese Matrix. Sie zu finden und in ihr zu verweilen ist das Ziel ganzer Leben.’

7. DREI KÖRPER UND REISEN IN DER ZEIT: URSPRUNG DER ARKTURUS-PROBE


Als die Galaktische Föderation mit uns in Verbindung trat, kommunizierte sie zuerst mit unserer fortgeschrittenen Einheit pulsar-gleitender Zeit-Teilhaber- den pan-arkturianischen Analogikern.

Wieviele Sinneskeimzellen sind zur Zähmung eines Sternensystems erforderlich?’ Der Fünfte Kraft - Strahl der Galaktischen Föderation sandte seine Frage an alle
fortgeschrittenen pan-arkturianischen Analogiker, welche die Zeit-Tunnels zwischen den zwei innersten Planeten des Systems auf Pulsaren durchquerten.

Als wir feststellten, daß die Übertragung nicht von den reformierten Ältesten der Liga der Zehn ausging, sondern von einer Quelle außerhalb des Arkturus-Systems stammte, war unsere Freude groß.

Ebenso viele, wie unser Stern Planeten besitzt, die ihren Stern umkreisen, einschließlich des Sternes selbst’, so lautete unsere Antwort. Mit diesem mittlerweile berühmt gewordenen ersten Gedankenaustausch wurde unser Beitritt zur Galaktischen Föderation in die Wege geleitet.

Wir erfuhren rasch, daß wir von zwei Gruppen beobachtet worden waren: den
Sirianern und den Antareanern. Diese Gruppen waren wiederum mit einer dritten, noch geheimnisvolleren Gruppierung eng verbunden - den Plejadiern. Wir wurden darüber informiert, daß sich die Föderation schon zur Zeit der ersten Kolonisierung von Ur-Ark-Tania für uns zu interessieren begonnen hatte. In der Folge entwickelte sich innerhalb der Föderation ein großer Konflikt, in dem die Antareaner für die Liga der Zehn eintraten und die Sirianer wiederum für die Heterokliten von Ur-Ark-Tania Partei ergriffen.

Als sich unsere Klugheit schließlich als überlegen erwies, schlossen sich die Antareaner in ihrer Haltung den Sirianern an, und die Intervention war nur noch eine Frage der Zeit, oder besser gesagt, eine Frage der Demonstration unserer stetig wachsenden Erfahrung im Bereich der Zeit-Teilhaberschaft und des Pulsar-Gleitens.

Es stellte sich heraus, daß der wahre Magnet für die Aufmerksamkeit der Föderation
unsere Fähigkeit war, erotische Stimulation auf hoher Ebene aufrechtzuerhalten, während wir unsere Aufgaben des Pulsar-Gleitens wahrnahmen. Diese Aufgaben hatten zum Ziel, die Kontrolle durch die Liga der Zehn zu untergraben und gleichzeitig die Arkturianer der zur glücklosen Liga der Zehn gehörigen Planeten zu veranlassen, ihre seit langer Zeit ruhenden Lustzentren endlich zu erforschen. Der Erfolg dieser parallel verlaufenden Operation führte dazu, daß die Föderation das in der laufenden Arkturus-Probe enthaltene Potential als Bestandteil ihres eigenen naturbedingten Handelns betrachtete. Um die Brillianz unserer Leistung zu verstehen, müßt ihr begreifen, wie wir mit unseren drei Körpern arbeiten: dem vegetabilen, dem kosmisch-elektrischen und dem kristallenen Körper.

Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, ist der vegetabile oder lunare Körper unsere
dritt-dimensionale Wurzel. Er muß regelrecht ‚eingepflanzt’ werden. An dem Ort, wo er gepflanzt wird, speichert er die Klänge seiner unmittelbaren Umgebung, erweitert sie durch seine Lustzentren und zieht dabei andere ‚vegetabile’ Körper an.

Wir nennen unsere vegetabilen Körper auch ‚lunare Körper’, weil der Mond oder die
Monde eines Planeten einen Schwerkrafteinfluß auf den vegetabilen Körper ausüben. “Leben ist lunar. Alles physische Sein wird durch den Mond erschaffen” - so verkünden es die Gesänge der großen Zuvuya von Arkturus.

Ist ein vegetabiler Körper eingepflanzt oder verwurzelt, bedeutet dies, daß er in seiner Umgebung verankert ist. Zusammen mit anderen vegetabilen Körpern bildet er ein Familiensystem. Der Zweck der Familie besteht darin, immer komplexere Ebenen der Intimität zu entwickeln und von dieser Basis aus den Mut zu haben, immer höhere Ebenen der erotischen Erregung zu erreichen. Dies wird am effektivsten durch die Zusammenkunft zweier oder mehrerer der vergrößerten Familien vollbracht. Für uns Heterokliten ist die wahre Essenz der Intimität der sinnlich-physische Kontakt.

Und da jeder einzelne Heteroklit seine individuell charakteristischen Bedürfnisse und Erregungszentren besitzt, gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, sie zu erforschen und sich mit anderen zu verbinden. Physischer Kontakt stellt das Bindeglied zwischen dem vegetabilen Körper und dem zweiten oder kosmisch-elektrischen Körper dar.

Der kosmisch-elektrische, viert-dimensionale Körper sammelt die typischen Merkmale der verschiedenen Klänge über die Sinnesorgane des vegetabilen Körpers. Sobald diese typischen Merkmale von den Sinnesorganen erfaßt worden sind, werden sie in die Lustschaltkreise’ des kosmisch-elektrischen Körpers als Information aufgenommen. Solche spezifischen Informationen werden dann entweder im Elektro-Leiter (von euch als ‚Gehirn’ bezeichnet) gespeichert oder als Instrument heteroklitischen Ausdrucks weiterverarbeitet. Für Heterokliten haben alle Ausdrucksformen nur ein Ziel: die Erzeugung weiterer Erregung, wodurch das Bedürfnis nach neuen Arten des Kontaktes stimuliert wird.

Für das Gedeihen des viert-dimensionalen kosmisch-elektrischen Körpers ist aber das Wohlergehen und die feste Verwurzelung des dritt-dimensionalen vegetabilen Körpers eine notwendige Voraussetzung. Umgekehrt macht erst der elektrische Körper die Ausdehnung des vegetabilen Körpers über dessen Verwurzelung in Raum und Zeit hinaus möglich. Hierin liegt der Schlüssel zur Zeit-Teilhaberschaft und zum Reisen in der Zeit.

Ohne den kristallenen Körper würde jedoch all diese sensorische Aktivität vielleicht in sinnlosem Hedonismus versanden. Denn es ist die fünft-dimensionale Wurzel des
kristallenen Körpers, welche die unaufhörliche Aktivität des kosmisch-elektrischen
Körpers für das Wohlergehen des vegetabilen Körpers letztlich steuert. Dieser fünftdimensionale Körper wird als kristallener Körper bezeichnet, weil er durch den
intelligenten Gebrauch des Kristalls erzeugt wird. Ein Kristall ist der materielle Ausdruck der Realität des fünft-dimensionalen Körpers. Wir Heterokliten wußten von allem Anfang an, daß die Kristallstruktur die ursprüngliche Form darstellt, in der sich die G-Kraft manifestiert, sobald sie auf einen Planeten trifft.

Oder wie es unsere Vorfahren, die Analogiker, so treffend besangen:

“Den Kristall zu singen heißt auf dem Strahl zu gleiten;
um auf dem Strahl zu gleiten, laß den Kristall singen.”

Pulsar-Gleiten bedeutet im eigentlichen Sinne die Art und Weise, wie die drei Körper zu einer bewußt-funktionierenden Einheit oder einer aktivierten Sinneskeimzelle verschmelzen. Da wir wußten, daß Tod nur die Form ist, in welcher der kosmischelektrisch- kristallene Körper Erneuerung und Reaktivierung erfährt, fiel es uns Heterokliten leicht, die Kunst des Pulsar-Gleitens zu entwickeln.

Unsere Methode war einfach. Nachdem wir durch Analogie gelernt hatten, daß Schlaf eine Form des Todes ist, lernten wir auch, in Zustände gesteigerter erotischer
Gruppenerregung zu kommen, die es unseren vegetabilen Körpern ermöglichten, sich sozusagen wechselseitig zu vermischen und ineinander zu verweben. Dies wird ‚bewußte erotische Hibernation’ (langdauernder Schlafzustand des Organismus, Anm. d. Übers.) genannt, da wir in der gemeinsam erlebten Traumzeit ebenfalls lernten, telepathisch nicht nur einander zu durchdringen, sondern auch jene zu erreichen, die physisch weit entfernt von uns waren. Aus solchen ‚Eskapaden’, die dem Wunsch entstammten, Liebe bis zu ihren entferntesten Verästelungen zu erweitern, entfaltete sich die Kunst des Pulsar-Gleitens und des Reisens in der Zeit - die wahre Essenz der Arkturus-Probe.

Durch das Reisen in der Zeit lernten wir die Möglichkeit des physischen Ortswechsels kennen, wodurch sich die Bewohner von Ur-Ark-Tania Major und Ur-Ark-Tania Minor schließlich miteinander vereinigen konnten. Sobald wir das getan hatten, gab es nichts mehr, was uns aufhalten konnte, nicht einmal die ruchlosen Kontrollmethoden der Liga der Zehn.

8.TELEPATHIE UND NATÜRLICHE REGIERUNG


Wenn ihr über uns Heterokliten und unserer Ur-Ark-Tanische Herkunft nachdenkt,
dann dürft ihr unseren größten Vorteil nicht vergessen: einen auf Silizium basierenden vegetabilen Körper, der vor allem eine Ansammlung verschiedener Sinnesorgane und die ihnen entsprechenden Lustzentren darstellt. Und natürlich unterscheiden sich in jedem einzelnen von uns alle Gruppen von Sinnesorganen voneinander hinsichtlich ihrer Aufnahmefähigkeit und ihres Erregungsspielraumes.

Infolge dieser Entwicklung haben wir nur die elementarsten Grundlagen dessen
geschaffen, was ihr als ‚materielle Technologie’ bezeichnen würdet. Ihr benötigt diese
Technologien, um eure sensorischen Unzulänglichkeiten auszugleichen. Uns hingegen genügt das, was unsere Sinne uns vermitteln. Wir haben ganze Begriffsverzeichnisse für nur eine Gruppe von Reizen, die ein einzelnes Sinnesorgan betreffen, angelegt.

Ebenso haben wir niemals das entwickelt, was ihr ‚Zivilisation’ nennt. Für euch bedeutet Zivilisation buchstäblich ‚Leben in Städten’. Je fortgeschrittener eure materiellen Technologien sind, desto komplexer und verwundbarer werden eure Städte, und umso schwieriger wird es dann, eine hohe Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Nicht einmal die Ältesten der Liga der Zehn haben Städte errichtet, wie ihr sie kennt. Stattdessen versammelten sie ihr Volk in großen, konzentrisch angeordneten Korralen, welche im Mittelpunkt jeweils von einer Art erhöhter, kreisförmiger architektonischer Struktur zusammengehalten wurden, in denen die Kontrollinstrumente der Liga-Ältesten untergebracht waren.

Wir - die ersten Heterokliten - verfügten nicht nur über praktisch keine materielle
Technologie, mit Ausnahme einiger Geräte zur Verstärkung und Aufzeichnung von
Sinnesreizen, sondern wir lebten auch verstreut in kleinen Familieneinheiten. Dennoch war unser Lebensstil gänzlich aggressionsfrei und dazu imstande, die fortgeschrittenste Kultiviertheit des Geistes und dessen, was ihr als ‚Kunst’ bezeichnen würdet, hervorzubringen. Unser Wissen lernten wir mithilfe einer quasi-genetischen Methode, welche als ‚Liebeskunde’ bekannt war, zu übertragen.

Dabei wird das Wissen bzw. die ‚Liebeskunde’, das bzw. die von einer Sinneskeimzelle
weitergegeben werden möchte, telepathisch in eine glühende Kugel konzentriert, die
wiederum im Augenblick des Orgasmus an eine jüngere Sinneskeimzelle übertragen wird. Nach dem erotischen Höhepunkt haucht die übertragende Sinneskeimzelle ihr physisches Leben aus, und ihr kosmisch-elektrischer und ihr kristallener Körper setzen jeweils eine Art von Duft frei, welcher die jüngere Sinneskeimzelle umhüllt. Der Duft dient dabei als zellulare Versiegelung, und die Liebeskunde ist nun ein funktionierender Aspekt der Persönlichkeit der überlebenden jüngeren Sinneskeimzelle.

Wissen wird auch mittels der Aufzeichnung von Mustern oder Strukturen auf semipermanenten Materialien, wie z.B. Kristallen, überliefert. Diese Muster bzw. Strukturen können ‚gelesen’ und sodann gesungen werden. Ihr müßt auch verstehen, daß Gesang und Musik stets eine Selbstverständlichkeit für uns gewesen sind, und je spontaner gesungen oder Musik gemacht wird, desto besser ist es. Die fortgeschrittenen Legionen der Analogiker verfügen über die Kodizes für echte Symphonien, welche ganze Planeten in synkopischen Wellen voll Wonne und Wissen synchronisieren können. Solches Wissen und solche Macht sind Funktionen eines sieben-sinnigen Systems wie des arkturianischen, und wie gerne wir euch auch davon erzählen würden, so müssen doch viele andere Dinge zuerst gesagt werden.

Eines dieser Dinge ist die Erkenntnis, daß Telepathie die natürliche Regierungsform ist. Als wir davon erfuhren, daß uns die Ältesten der Liga der Zehn die Zeit-Teilhaberschaft mißgönnten, und den Wunsch hatten, uns gefangenzunehmen oder zu zerstören, wurde uns erst bewußt, daß es so etwas wie ‚Regierung’ überhaupt gibt. Indem wir die Handlungen der Ältesten der Liga der Zehn beobachteten, erkannten wir, daß Regierung die Fähigkeit bedeutet, mentale Ebenen des Bewußtseins zu kontrollieren und diese Kontrolle dann in einem Verhalten zu kodifizieren, das scheinbar naturbedingt und unumgänglich ist. Jede Form der Regierungskontrolle dient jedoch nur den Interessen einiger weniger Individuen. Und selbst in diesem Fall ist der erzielte Nutzen zweifelhaft, weil jene, die die Kontrolle ausüben, viel Energie für die rationale Erklärung ihres Privilegs
aufwenden müssen, während sie gleichzeitig mit der Absicherung ihrer Machtstellung beschäftigt sind, um sie nicht zu verlieren.

Obwohl wir anfangs durch die rohe Gewalt in Unruhe versetzt wurden, mit der diese
‚Regierung’ uns unter ihre Herrschaft zu zwingen suchte, so war ein derartiges Verhalten unserer Ansicht nach eigentlich unsinnig und vergeblich. Unsere Antwort bestand in der Versammlung der telepathischen Räte von Ur-Ark-Tania. Indem wir lediglich zur Lösung des Problems unseres eigenen Überlebens zusammenkamen, gelangten wir rasch zu der Erkenntnis, daß Telepathie die natürliche Regierungsform ist.

Telepathie setzt Autonomie voraus, furchtloses Wissen und Sein. Die telepathische
Regierungsform funktioniert durch autonome, gegenseitige Selbst-Regulierung. Die Strafe für die Umgehung telepathischer Selbst-Regulierung ist der Verlust von Intimität, und das wünscht sich kein Heteroklit, der sich selbst achtet. Telepathie gedeiht auf dem Boden spontanen schöpferischen Verhaltens jeglicher Art, insbesondere von Musik, Tanz, Gesang und erotischer Erregung. Die größte Herausforderung für die telepathische Selbst-Regulierung ist die kollektive Suche nach neuen Ebenen der Originalität, welche nicht in den freien Willen der daran teilnehmenden Sinneskeimzellen eingreifen.

Infolge unserer eigenen mentalen Abstimmung und der Vertrautheit mit unserem
kosmisch-elektrischen Körper konnte sich unsere Kraft über die natürlichen Klanglinien unserer Zwillingsplaneten entfalten. Später fanden wir heraus, daß diese natürlichen planetaren Klanglinien Emanationen der Hauptklanglinien oder Zuvuyas sind, welche direkt aus dem ZSR stammen. Ohne daß wir es zu jener Zeit wußten, setzten wir bereits Codes des großen ZSR um, wie sie von unseren Zwillingsplaneten empfangen wurden.

Und gerade wegen ihrer unzureichenden Abstimmung auf die Hauptklanglinien ihrer Planeten ergab es sich, daß die Legionen der Liga der Zehn-Ältesten leicht zu überwältigen waren. Ein konzentrischer Korral nach dem anderen wurde befreit, die Kontrollzentren wurden zu Horch- und Sendestationen umgewandelt, und das Volk wurde an sein wahres Wesen erinnert. Alle Voraussetzungen für die erste große Blütezeit des Arkturus Dominion waren nun geschaffen.

9. ARKTURUS DOMINION: DIE ERWECKUNG DER PROBE


Es gibt so vieles, was sich über die heroische Epoche der Gründung von Arkturus
Dominion zu besingen und zu berichten lohnt, daß es faktisch unmöglich ist, mehr als einen Hauch der besonderen Art und Beschaffenheit jenes geliebten Zeitalters zu vermitteln.

Obgleich wir uns selbst als ‚Dominion’ bezeichnen, ist unsere Regierungsform jene der fortgeschrittenen telepathischen Selbst-Regulierung. ‚Fortgeschritten‘ deshalb, weil wir unsere zwölf Planeten paarweise in sechs Zweiergruppen angeordnet haben, wobei jede Gruppe eine stellare Sinneskeimzelle umfaßt. Der Zentralstern Arkturus ist der siebente Sinn, weshalb wir innerhalb der Föderation als sieben-sinniges telepathisches System fungieren. Und da wir ein solches System sind, dienen wir auch als Angelpunkt für die Intelligenz der Fünften Kraft.

Als souveränes Sub-System der Föderation operieren wir mit vollem Wissen mehrerer Nachbarsysteme, insbesondere der Systeme von Antares, der Plejaden und des Sirius, mit denen wir auch uneingeschränkt zusammenarbeiten. Obwohl sich die souveränen Sub- Systeme der Föderation hinsichtlich ihrer individuellen Eigenschaften und Funktionen voneinander unterscheiden, so repräsentiert doch jedes von ihnen die ganzheitliche Ordnung der Föderation. Und die Föderation selbst wurde nach dem Vorbild der geheimnisvollen Matrix der Liga der Fünf geschaffen.

Dies sind die uns bekannten fünf Ordnungen der Föderation:
Die Rote Galaktische Ordnung: Schild der Geburt
Die Weiße Galaktische Ordnung: Schild des Todes
Die Blaue Galaktische Ordnung: Schild der Magie
Die Gelbe Galaktische Ordnung: Schild der Intelligenz
Die Grüne Galaktische Ordnung: Schild der Matrix

Diese fünf Ordnungen spiegeln die ursprüngliche Liga oder den Vertrag mit Hunab Ku wider. Jede dieser Ordnungen stellt eine Funktion der unglaublichen Vielfalt des
galaktischen Seins dar. Wer auch immer der Föderation beitritt, ist zur Unterstützung all dieser Ordnungen verpflichtet und muß eine der Ordnungen als eine Art Lebensaufgabe verwirklichen.

Naturgemäß haben die verschiedenen Sternensysteme aufgrund ihrer Anlagen und
Eigenheiten jeweils zu einer dieser fünf Ordnungen einen speziellen Bezug. Was uns
betrifft, so fühlten sich unsere mutigsten Analogiker aufgrund unseres hochentwickelten heteroklitischen Wesens und des stetigen Wachstums unseres Wissens über Zeit-Teilhaberschaft und Pulsar-Gleiten stark zum Blauen Galaktischen Schild der Magie hingezogen. Im Zeichen dieses Schildes konnte die Blume der arkturianischen Intelligenz -die Probe - voll erblühen.

Was unsere geniale Schöpferkraft der Föderation bieten konnte, war die Möglichkeit zu intervenieren, ohne gleichzeitig den freien Willen zu beschneiden, da der vorsätzliche Eingriff in den freien Willen anderer im Föderationskodex der ethischen Grundsätze streng untersagt ist. Doch die Probe konnte nur dann funktionieren, wenn wir dem von uns eingeschlagenen Weg der erotischen Stimulation treu blieben. Verbunden mit einem so gewaltigen Projekt wie dem der Arkturus-Probe sollte diese Fähigkeit und Ausrichtung unseres Wesens ihre volle interdimensionale Kraft in einem Abenteuer, das sogar unsere eigenen Vorstellungen übertraf, freisetzen.

Was die Ältesten der Föderation in uns Heterokliten erkannten, war die entfesselte
Fähigkeit, ständig neue Möglichkeiten zu entdecken, der Freude und Lust
unkontrollierbarer Liebe Ausdruck zu verleihen. Aus unerfindlichen Gründen schien dies die Ältesten der Föderation mit tiefer Zufriedenheit zu erfüllen, einer Ahnung, daß irgendein uraltes Versprechen nun eingelöst wurde. Doch der Inhalt dieses Versprechens blieb für uns ein Geheimnis.

Nun, da das Arkturus-System jetzt als sieben-sinnige stellare Ordnung innerhalb der
Galaktischen Föderation verankert war und ein Strom von Anweisungen durch das und vom ZSR synchronisiert wurde, berief uns die Föderation zu einer telepathischen Versammlung ein.

“Großartig und unermeßlich ist das Galaktische Imperium. Überragend ist die Ordnung von Hunab Ku. Unendlich ist die Fähigkeit der Föderation, immer höhere Ebenen erleuchteten Verhaltens zu ermöglichen. Arkturianer! Heterokliten und auch Homokliten, hört uns an! Die Brillianz eurer bemerkenswerten Fähigkeit, die größten Schwierigkeiten und die höchste Ignoranz auf harmonische Art zu überwinden, hat die gesamte Föderation tief bewegt. Vom Mutterherz der universalen Intelligenz hat uns ein Murmeln erreicht, über das wir, die Ältesten der Föderation, gründlich nachgedacht haben und das wir nun für euch in Form eines Ediktes ausdrücken.

Dieses Edikt proklamiert die Arkturus Dominion als Urheber dessen, was fortan als
Arkturus-Probe bekannt sein soll. Unter Heranziehung eurer bereits dargelegten
Begabungen und Fertigkeiten in der Zeit-Teilhaberschaft und im Pulsar-Gleiten, und im Einklang mit den Gesetzen des radialen Magnetismus sowie mit den galaktischen Wellen der Haupt-Zuvuya des ZSR, seid ihr von jetzt an ermächtigt, all eure Fertigkeiten und eure Intelligenz in Form einer Probe einzusetzen, um Festspiele des sensorischen Wissens in allen verlorenen Welten der Experimentalzone der Föderation in die Wege zu leiten. Wie bei allen Edikten der Föderation überlassen wir die Ausarbeitung der Richtlinien für dieses Programm zur Gänze der natürlichen Genialität und dem freien Willen von euch Arkturianern.”

Nun gut! Nach eingehenden Beratungen zwischen unseren eigenen interplanetaren
Räten war es schließlich klar, daß wir das tun sollten, was wir am besten konnten.
‚Heterokliten nach vorne’ lautete der Schlachtruf der Vorausabteilung. Die Ältesten der Homokliten (welche wir früher ‚die Schläfer’ genannt haben) belehrten uns entsprechend und halfen uns bei der Ausarbeitung von Plänen zur intragalaktischen Inkarnation, zur radialen Neustrukturierung des Gedächtnisses und zum Aufbau von interstellaren Kommunikationsverbindungen in einer großen Bandbreite von Codeformen.

In einer noch nie dagewesenen Atmosphäre von Feierlichkeit und Pracht, unter
Ausbrüchen flammender Strahlenbündel und umhüllt von tönenden Wohlgerüchen
strahlenden Spektrallichts, welches das gesamte Arkturus-System zu vielfachen
interdimensionalen, interplanetaren Orgasmen anschwellen ließ, wurde die Arkturus Probe schließlich gestartet. Zum ersten Mal in unserer stellaren Geschichte sollten arkturianische Einheiten den Ozean der Zeit befahren und zu anderen Sternensystemen aufbrechen.

10. DER VELATROPA-SEKTOR ODER DIE GALAKTISCHE EXPERIMENTALZONE


Es ist nicht einfach, die Dramatik der Aufgabe, welche vor uns lag, zu vermitteln. Sich mit dem Ziel aufzumachen, die verlorenen Welten des Experimentalbereiches der Föderation zu zähmen, ist in etwa so, wie wenn man einige von euch Menschen lediglich mit eurem Verstand bewaffnet in einen unerforschten Dschungel schicken würde.

Der Vergleich des Experimentalbereiches mit einem irdischen Dschungel ist nicht
unberechtigt. Dieser über lange Zeit hinweg von Sirius beaufsichtigte Bereich umfaßt folgende Sternensysteme: Alpha Centauri, Vega, Procyon, Altair, Aldebaran, Pollux, Formalhaut und Regulus. Und natürlich ist da noch euer eigener Stern im Zentrum dieser sonderbaren, ausgedehnten Konstellation.

Einige nennen euren Stern ‚Helios’, andere bezeichnen ihn als ‚Kinich Ahau’. Lange Zeit hindurch kannten wir ihn nur unter dem Namen ‚Velatropa 24’ – ‚Velatropa’ deshalb, weil dies der Name ist, den wir traditionell der Experimentalzone (die übrigens auch Arkturus mit einschließt) verliehen hatten, und ‚24’, weil Kinich Ahau der 24. Stern ist, der am mittleren Horizont von Arkturus sichtbar wird. Übrigens bedeutet Velatropa ‚das drehende Licht’, denn in der Experimentalzone entstehen neue Arten des Lichtes bzw. der Kraft des ZSR, wobei neue Lebensformen hervorgebracht und vor allem neue Herausforderungen geschaffen werden.

Vielleicht könnt ihr euch desgleichen erinnern, daß die Experimentalzone außer von
Sirius und Antares vor allem durch das Plejadische System, das wir auch als ‚äußeren
galaktischen Magneten’ bezeichnen, überwacht wird. Kein Stern innerhalb des Velatropa-Sektors orientiert sich, ohne den Plejaden als zentralen Bezugspunkt Rechnung zu tragen. Bei uns werden die Plejaden ‚Leuchtender Anker’ genannt. Im Velatropa-Sektor besitzt jeder Stern, der sich relativ zum ‚Leuchtenden Anker’ bewegt, einen stellaren Index. Unser eigener stellarer Index ist 104. Der mittlere stellare Index ist 26. Der stellare Index des Kinich Ahau - Systems ist 52. Alle stellaren Indizes sind Vielfache von 13, der dimensionalen Größenordnung von Hunab Ku.

Der Velatropa-Sektor gehört zu den erst in jüngerer Zeit entstandenen Organen der
Galaxis und befindet sich im äußeren Bereich eines ihrer Spiralarme. Gerade wegen seiner ungewöhnlichen Lage ‚am Rande der Dinge’ wurde er von der Matrixliga der Fünf zum Experimentalbereich erkoren. In der Tat besteht die Hauptaufgabe der Föderation in diesem galaktischen Quadranten in der Überwachung der Entwicklung dieses neuen Organes - des Velatropa-Sektors.

Ein neues galaktisches Organ zu überwachen ist eine sehr vielschichtige Operation.
Unsere Galaxis, die wir schlicht ‚die Mutter’ nennen, besitzt ihr eigenes Leben und ihren eigenen Herzschlag. Ihre Absicht ist die Ausweitung ihrer Fähigkeit zur inneren Selbstanregung, obwohl wir dies aufgrund unserer Lage am äußersten Rand der Dinge lediglich erahnen können. Die Erweiterung dieser Fähigkeit scheint sie mit großartigen synchronistischen Pulsschlägen zu bewerkstelligen. Ihr höchstes Ziel ist offenbar die Vereinigung mit einer anderen, vielleicht mit vielen anderen Galaxien. Zur Verwirklichung ihrer Ziele entwickelt sie neue Organe der Anregung, welche als Schnittstellen zu älteren, bereits voll entwickelten Organen dienen.

Die G-Kraft funktioniert in Form von Strahlenbündeln, mit denen diese kleinen
intelligenten Wellen der Anregung in viele Richtungen gleichzeitig ausgesendet werden. Da unzählige galaktische Lustzentren - die Sterne - existieren und diese Zentren interdimensional gestaffelt sind, gibt es keine rationale Möglichkeit, das Wesen und den Ursprung der genannten Strahlenbündel zu verstehen, außer natürlich dann, wenn - wie in unserem Fall - die eigenen Lustzentren anerkannt und intelligent genutzt werden. Als Heterokliten gewannen wir allmählich ein tieferes Verständnis unseres eigenen Wesens und unserer Mission in diesem gewaltigen galaktischen Schauspiel. Genuß hatte niemals ein Problem für uns dargestellt, und wir haben uns bis heute an den Grundsatz gehalten: Wenn es mehr Genuß und Fröhlichkeit bedeutet, dann tu es!”

Der Velatropa-Sektor bzw. die Experimentalzone ist auch als das Reich der ‚verlorenen Welten’ bekannt. Dies liegt in den inneren Prozessen der Mutter selbst begründet, durch welche alles, was einen Existenzkreislauf besitzt, entweder dimensional angehoben, neutralisiert oder wiederverwendet wird. Wird eine Experimentalzone oder ein neues Organ an der Spitze eines Spiralarmes gebildet, so wird ihr bzw. sein seelisch-geistiger Gehalt zur Geschichte der ‚verlorenen Welten’. Diese stellen eine Ansammlung von Irrtümern, Unglücksfällen und karmischen Untaten dar, welche sich zuvor in der Galaxis ereignet haben. Solcherart eröffnet die galaktische Mutter ihren eigenen internen Fehlschlägen die Gelegenheit zu einem Neubeginn.

Da der Velatropa-Sektor das neueste bzw. jüngste Organ der Galaxis verkörpert, stellt sein seelisch-geistiger Gehalt die größte Anhäufung von Irrtümern und deshalb die größte Herausforderung hinsichtlich der Anhebung des Sektors zu bislang noch nicht erreichten interdimensionalen Ebenen der Entwicklung und Anregung dar. Dieser Umstand war unseren fortgeschrittenen pulsar-gleitenden Legionen bekannt, als sie schließlich aufbrachen und ihre Inkarnationsfolge auf Arkturus beendeten.

11. ARKTURUS, HIRTENSTERN DER SIEBTEN KRAFT


Unsere Leistung bedeutete für die Föderation, daß sich ein weiteres Sternensystem
in der Experimentalzone selbst gezähmt hatte. Wie sich herausstellte, war unsere
Selbst-Zähmung entscheidend. Das Wissen, welches die Heterokliten über den Genuß erlangt hatten, war ein Faden des galaktischen Seins, der aus der ursprünglichen Quelle selbst stammte. Dieses Wissen war für die Interessen der Föderation gleichsam lebenswichtig, da die Probleme im Velatropa-Sektor von Experimenten mit dem freien Willen herrührten, welche den sinnlichen Genuß mißbrauchten und die natürliche Sinnenfreude durch Schuld und Strafe ersetzten. Nach Einschätzung der Föderation war es durch die Entsendung der arkturianischen Heterokliten in Gestalt einer einzigartigen sensorischen Sonde gewiß möglich, diese Situation wieder einigermaßen ins Lot zu bringen.

Die Barbarei und dichte, karmisch belastete Geschichte von Velatropa zu zähmen!
Welch eine Herausforderung! Den schurkischen, luxusliebenden Roheiten von Atlantis entgegenzutreten, die todbringenden Dämonen von Ameri-topia anzugreifen, die Vampire von Alpha Centauri endgültig zu besiegen. Und all das nicht durch offenes Eingreifen zu vollbringen, sondern durch Festspiele sensorischen Wissens - die subtile Infiltration des galaktischen Nervensystems, das heimliche Aufprägen künstlerischer Muster, das Hinterlassen von unauffälligen Spuren der Drachenerinnerung in der Traumzeit schlafender vegetabiler Körper... Was hatte uns bisher aufgehalten? Nichts. Also gab es jetzt keinen Grund innezuhalten.

Als siebent-sinnige stellare Kraft verfügten wir Arkturianer über einzigartige
Fähigkeiten. Euer Stern Helios - Kinich Ahau ist möglicherweise eine sechst-sinnige stellare Kraft. Der Unterschied zwischen Arkturus und Helios liegt nicht in ihrer Helligkeit, sondern in ihrer Funktion begründet. Wenn wir über stellare Sinneskräfte sprechen, dann vergeßt nicht, daß die Galaxie ‚die Mutter’ ist - ein lebender Organismus, ausgestattet mit unvorstellbarer Macht und Fähigkeit, Freude zu empfinden. Sterne sind gleichsam die brennenden Nadelspitzen in den Organen der Mutter, zwischen denen die Wellen der Erregung und der Freude pulsieren. Doch Freude ist keine eintönige Eigenschaft, die für sich allein steht. Freude ist mannigfaltiger Natur und besitzt viele Ebenen und Arten von Reizen - mehr, als wir uns alle vorstellen können.

Indem sie sich bemühte, ihre Mitglieder zwecks einfacher späterer Wiederauffindung in einer zusammenhängenden Form zu katalogisieren, entdeckte die Galaktische Föderation das Prinzip der stellaren Sinnesgrößenordnungen. Basierend auf der Partnerschaft von jeweils zwei Planeten entspricht eine stellare Sinnesgrößenordnung eigentlich einem bestimmten Punkt im Erregungsaufbau und in der Freisetzung von Energie, welche die orgasmischen Pulsationen der galaktischen Mutter begleitet. Die Föderation fand heraus, daß in Übereinstimmung mit der 13-dimensionalen Größenordnung des großen Zentralen Stellaren Radion des Hunab Ku zumindest dreizehn, vielleicht sogar 26, verschiedene stellare Sinnestypen existieren.

Aber selbst darüber geben die Archive der Föderation keine genaue Auskunft. Bezieht sich diese Information lediglich auf eine Seite der Galaxis? Befinden wir uns gerade inmitten einer galaktischen ‚Einatmungsphase’, während derer sich die stellaren Sinne für ein gewaltiges Verströmen des orgasmischen ‚Radion’ bereitmachen - der Essenz jener Energie, die wir als ‚G-Kraft’ bezeichnen? Ist es das Ziel unserer Probe, bei der Vorbereitung des Netzes aus stellaren Sinnesknoten in unserem Quadranten, und da besonders im Velatropa-Sektor, für dieses gewaltige Verströmen des Radion zu helfen? Obwohl wir nicht in der Lage sind, dieses Gedankenmodell zu beweisen, so untermauert es doch unsere eigene heteroklitische Neigung. Wir haben festgestellt, daß zumeist die geistige Einstellung gleichbedeutend mit Karma ist, und Karma ist Schicksal. Wenn ihr in etwas verwickelt seid, für das ihr keine Antworten habt, wird eure Haltung stets das Ergebnis daraus beeinflussen. Aus diesem Grund mag es besser sein, wenn ihr
euch eine positive Einstellung zu eigen macht! Was uns betrifft, so glauben wir, daß uns diese Einstellung enorm dabei geholfen hat, unsere Probe so weit zu entwickeln, wie sie sich jetzt darstellt.

Wie dem auch sei - das Bewußtsein, daß wir arkturianische Heterokliten über eine
siebent-sinnige stellare Kraft verfügen, hat uns mit einem klaren Vorteil bei der kunstvollen Bestellung des Grenzlandes eurer ungezähmten Vorstellungskraft ausgestattet. Ihr seht also, daß der siebente stellare Sinn jene Kraft ist, die es möglich macht, jegliche Art von Information oder Sinneserfahrung zu empfangen und sich auf sie einzustimmen. So betrachtet stellt die Kraft des siebenten stellaren Sinnes die Kraft der universalen Resonanz
dar.

Genau deshalb sind wir Heterokliten besonders ausgeprägt kosmisch-elektrischer
Natur. Wir pulsieren vor erotischem Atem. In unseren erwartungsvollen Nervenenden zittern wir vor Erregung. Wir senden Spannungseinheiten irisierender Lust durch unsere Körperzentren. Doch all dies tun wir mit größter Feierlichkeit und vollendeter Magie. Und hinter dem majestätischen, unergründlich blauen Schild der Magie strahlt unser beunruhigend verführerisches Licht sensorischer Transzendenz!

Da wir eine siebent-sinnige stellare Kraft sind, verkörpern wir auch einen Angelpunkt. Die Wellenform galaktischer Schöpfung ist eine Maßeinheit bestehend aus dreizehn Kin. Diese Wellenform, welche die Zeit bemißt, ist auch ein stellares Sinnesverzeichnis. Gerade wegen ihrer zentralen Lage zwischen der ersten und der dreizehnten Größenordnung nimmt die Kraft des siebenten stellaren Sinnes ihre einzigartige Position der universal resonanten Abgestimmtheit ein. Dies ermöglicht uns, jedes nur denkbare Mittel zur künstlerischen und sinnlichen Ausdehnung unserer Sondierung zu entwickeln, um durch das Erleben von Freude zu galaktischem Wissen zu erwachen.

Arkturus wird auch deshalb, weil wir die Kraft des siebenten stellaren Sinnes verkörpern, als Hirtenstern’ bezeichnet. Nur die Kraft des siebenten Sinnes verfügt über den vollen Zugriff auf die gesamte, dreizehn Einheiten umfassende Wellenform der galaktischen Schöpfung. Wie ein Hirte, der auf der Kuppe eines Hügels sitzend all seine Schafe zu überblicken vermag, so befinden auch wir Heterokliten von Arkturus uns auf der Pulsare ausstrahlenden Kuppel von
Ur-Ark-Tania; von dort beobachten und sammeln wir unsere Nachbarsterne auf dem
experimentellen Weideland des Velatropa-Sektors.

Blickt hinauf zu eurem nächtlichen Himmel und findet uns dort, jenseits der Deichsel des Großen Wagens. Unsere strahlende und beständige Nachtwache soll euch daran erinnern, wer wir sind, sodaß wir dereinst zu unserem schönen, uralten Stern zurückkehren mögen.

12. FESTSPIELE DES SENSORISCHEN WISSENS


Laßt uns euch zum besseren Verständnis unserer Arbeitsweise und des Funktionierens unserer Probe im einzelnen von den Höhepunkten unserer ersten Mission und Übung der Festspiele des sensorischen Wissens’ erzählen.

Sobald sich die Vorhut der meta-arkturianischen Analogiker von den Kreisläufen ihrer vegetabilen Körper, welche tief in den lavendelfarbenen Hügeln des Äußeren Arkturus verwurzelt waren, gelöst hatte, machte sie sich zwecks sensorischer Erforschung auf den Weg nach Aldebaran. Das Aldebaran-System war ausgewählt worden, weil - verschiedenen Föderationsberichten zufolge - seine Intelligenz ihren eigenen Enwicklungsweg eingeschlagen hatte und nicht mehr im Banne der luziferischen Wesenheiten stand, welche den Großteil des restlichen Velatropa-Sektors beherrschten. Da dies unsere erste Mission war, wollten wir natürlich ein einfaches Ziel für den Anfang.

Der von den meta-arkturianischen Analogikern bereits gebahnte Weg eröffnete einen Zuvuya-Kreislauf zwischen dem ZSR von Arkturus und dem ZSR von Aldebaran. Dadurch konnten erstmals Informationen in Form von kristallinen Erinnerungsknoten zwischen den beiden Sternensystemen ausgetauscht werden.

Unsere Beobachtungen zeigten uns ein System, das dem unseren überraschend ähnlich war und sogar mit dem ‚Leuchtenden Anker’ mehr Übereinstimmungen aufwies als unser System. Getreu der Formel ‚Anzahl der paarweise angeordneten Planeten zuzüglich des Sternes ergibt den stellaren Sinnestypus’ verfügte Aldebaran über das Potential, zu einer Kraft des achten stellaren Sinnes zu werden. Unsere Aufgabe war nun herauszufinden, auf welchem der 14 Planeten wir unsere Probe erstmals versuchsweise einsetzen sollten. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, da wir bei der Einflußnahme auf das mentale Feld eines Planeten sehr feinfühlig vorgehen und dabei unsere Bemühungen permanent mit den dort schon vorhandenen seelisch-geistigen Strukturen harmonisieren müssen.

Was wir auf der vierten Umlaufbahn des Aldebaran-Systems vorfanden, war ein genau passender Eintrittspunkt. Dieser im lokalen Bereich ‚Atlantesia’ genannte Planet hatte sich als Zufluchtsort für Wesenheiten von mehreren anderen Planeten des Systems angeboten, welche infolge bestimmter unheilvoller Entwicklungen ihre ursprünglich vorhandene Bewohnbarkeit verloren hatten.

Nicht einmal im Arkturus-System gab es einen Himmelskörper, welcher der Schönheit von Atlantesia gleichkam. Eine in vollkommenem Gleichgewicht befindliche Gruppe von Elementen im elektromagnetischen Feld des Planeten ließ täglich einen Vorhang aus schillernden Wolken sich in großen, drachenartigen Formen zur Oberfläche herniedersenken, welche sich nicht weit von den pflanzliches Leben tragenden Felsen oder den purpurfarbenen Gewässern der ausgedehnten Ozeane entfernt wieder auflösten. Schon durch das nachdenkliche Betrachten dieses Planeten von einem seiner beiden Monde aus wurden wir zum Singen treffender Kehrreime kosmischer Erinnerung veranlaßt:“Atlantesia, du scheinst so vollkommen zu sein Wo könnte deine Kriegsmaschinerie verborgen sein?”

Das ist, was wir über diesen ehrfurchtgebietend kostbaren Planeten, das Juwel von
Aldebaran, erfuhren: Die Intelligenz seiner Bewohner, welche uns sehr ähnlich waren, befand sich in Knechtschaft einer teuflischen Gruppe von Kriminellen, die ihre Gedankenformen in Gestalt terroristischer Darstellungen von Verstümmelung und Folter unaufhörlich an das Volk aussandten.

Um der Bevölkerung dabei zu ‚helfen’, diese terroristischen Bilder nicht erleben zu
müssen, ließ dieselbe verbrecherische Gruppe im Gegensatz dazu im Volk die Vorstellung großzügiger Maschinen entstehen, welche die Machtlosen mit Macht ausstatten sollten.

Solche Maschinen konnten einfach ‚erworben’ werden, indem man die Zuweisung einer Art ‚Seriennummer’ akzeptierte, die in einer Lotterie um den Gewinn von ‚Guthaben’ für die Maschinen benützt werden konnten. Diese Seriennummern wurden von der Verbrechergruppe - dem Untergrundkartell - verwaltet und zur Überwachung der gesamten Bevölkerung eingesetzt. Als Tarnmanöver schürte das Kartell von Zeit zu Zeit kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen atlantesischen Clans.

Nach unserem Empfinden machte das Untergrundkartell in Wahrheit vom ZSR des
Planeten Gebrauch, ohne sich dessen bewußt zu sein. Auch gab es unter den zahlreichen atlantesischen Clans solche, die ihre Lage grundsätzlich verstanden. Dies traf besonders auf den Clan der Drachentöter zu. Sie allein hatten dem bedrohlichen Schwall von Gedankenformen, den das Kartell aussandte, Widerstand leisten können.

Zwar hatten die Drachentöter, welche sich in ihrem unzugänglichen Schlupfwinkel in den Bergen von Atlantesias Südpolarregion versteckt hielten, ein wildes, ungezähmtes Wesen, doch überwog in ihrem Inneren trotz allem eine zarte, liebevolle Grundstimmung, die wir als unsere eigene wiedererkannten.

13. DIE BELOHNUNG: BILDUNG DES DREAMSPELL-ORAKELS


Zu Beginn sah unsere erste Sondierung wenig spannend aus. Wir waren kein Risiko
eingegangen - so dachten wir jedenfalls. Doch aus der Reaktion der Föderation war große Freude über unsere Bemühungen herauszuhören. In unseren eigenen Reihen wuchs die Erregung. Der Wagemut einer unserer Sinneskeimzellen - Memnosis - für die Probe zu inkarnieren und tatsächlich zu sterben wurde von den Ältesten der Föderation offenbar als ein noch nie dagewesenes Ereignis registriert. Zugleich aber warnten sie uns davor, derartige Opfer nicht zur Gewohnheit werden zu lassen.

Nachdem sie zum Föderationsrat für interstellare Angelegenheiten berufen worden
waren, erhielten dort die meta-arkturianischen Analogiker großes Lob - und eine
Belohnung. Layf-Tet-Tzun, das Haupt der Ältesten von Alcyone, androgyner Zauberer des hohen Rates der Magie, trat, was nur selten der Fall war, in Erscheinung und belohnte die Fortgeschrittenen unter uns mit einem Geschenk: der Kunst, einen Dreamspell zu bilden.

Nun, wir hatten bereits in der Frühzeit des Pulsar-Gleitens verschiedene
Andeutungen des Dreamspells erfahren, zwar nicht in Gestalt eines Orakels, denn darüber wußten wir wenig, sondern in Form des Geistestrainings oder der Geistesmagie. Das heißt, wenn ihr eine andere Wesenheit durch reine Gedankenenergie in Verzückung versetzen könnt, dann wird sie an den Strom eurer Gedanken angeschlossen, und dies kennzeichnet einen Dreamspell. Jegliche Art von romantischer Liebe ist ein Dreamspell, ebenso wie alle höchsten Formen von Leidenschaft, zu denen unsere erotischen Neigungen uns führten.

Nun aber trat Layf-Tet-Tzun in unsere Mitte, drang in unseren Geist ein, und wir
erfuhren seine Gedanken. Angesichts der Komplexität des Themas waren seine Gedanken erstaunlich klar und einfach formuliert:

“Die Galaxis ist ein Schnittpunkt unterschiedlicher Dimensionen, welche in ein
kohärentes Ganzes implodiert sind. Dieses kohärente Ganze ist ein vollständiger
Sinnesapparat, welcher seinen Ursprung im Innersten des zentralen Herzens hat und sich über und durch alle Sinne ausdehnt. Die zwei Haupteigenschaften, welche den galaktischen Schnittpunkt zusammenhalten, sind ‚Tummo-Kundalini’, von innen heraus erzeugte Hitze, und ‚Telepathie‘, alles umfassende bewußte Kommunikation.

Ihr habt gelernt, euch auf diese arkturianischen Heterokliten zu verlassen und sie in
vielen unterschiedlichen und schwierigen Situationen sinnvoll einzusetzen. Nicht nur das - ihr habt auch die von innen heraus erzeugte Hitze und die Telepathie zu einem Pfad des vollkommenen freien Willens zusammengeführt. Ohne das Ziel der universalen Transzendenz aus den Augen zu verlieren, lebt ihr kompromißlose Wahrheit zusammen mit unkontrollierbarer Liebe, beide untrennbar miteinander verbunden.

Auf diese Weise habt ihr euch selbst die Pforten des Dreamspells geöffnet. Was aber ist der Dreamspell? Er sagt uns, was und wie Liebe ist und wie die Liebe auf die nächsthöhere Oktave angehoben werden kann, was euch bereits vertraut ist. Doch der Dreamspell ist auch das System der höheren Magie, der Magie der Planetenzähmer und der karmaausgleichenden Kräfte.

Wahre Magie ist die Macht, welche die Dimensionen überbrückt. Genau deshalb kann wahre Magie systematisiert und zu bestimmten Anlässen gezielt eingesetzt werden. Um wahre Magie, den dimensions-überbrückenden Dreamspell, zu bewirken, benötigt ihr die Kraft des Orakels. Das Orakel ist der eine, der spricht. Doch wer oder was spricht? Fragt den Kristall.”

Der Kristall antwortet: “Aus der sich drehenden Schlange bildet sich der Kreis. Aus dem sich bildenden Kreis erblühen alle Formen. Der Kreis entsteht aus dem Geist. Der Geist ist selbst-existierend, die leere Wurzel der Zeit. Kin ist das Maß der Zeit, und Zeit der Oberton-Brunnen des Seins. Laßt den Kreis aus dem Geist entstehen, und seid euch bewußt, daß alle Magie an das Gesetz der Kin gebunden ist. Gemäß dem Gesetz der Kin kann kein Zauber außerhalb der Macht des Kreises wirken. Beschwört die Oberton-Kräfte der Kin im Inneren des Kreises. Die Oberton-Kräfte der Kin zu beschwören und telepathisch zu übertragen bewirkt einen Zauber. Um einen Dreamspell zu erschaffen, beschwört aus dem Inneren des Kreises die Oberton-Kräfte entsprechend den Verhältnissen der Pulsar-Wellenform. Sprecht von den Verhältnissen dieser pulsardurchwirkten Kräfte aus, und ihr seid selbst zum Dreamspell-Orakel geworden. Um die Kräfte des Orakels zu halten, sendet euch selbst durch meine Form, die jenseits der Zeit stehende Form des Kristalls.”

An der Stelle von Layf-Tet-Tzuns Gestalt befand sich ein mächtiger Kristall. Dieser
Kristall war außerhalb von uns, doch zur selben Zeit wurden wir von ihm eingeschlossen. Innerhalb des Kristalls, welcher tiefblau schimmerte, aber auch von Flammen durchzuckt und von irisierenden Mustern erfüllt war, schien es uns, als wären wir auf vielen Pfaden gleichzeitig unterwegs. Wirbelnde Wolken aus Licht umhüllten Kreuzungspunkte leuchtender Farben und lösten sich wieder auf, um Gebäude aus Klängen zu offenbaren, hochaufragende Turmspitzen, sich schnell drehend und zu unbegrenzten Höhen anwachsend, doch all dies innerhalb des Kristalls.

In diesem Überschwang sensorischer Fülle begegneten wir Memnosis’ kristallenem
Körper. So rein wie ein Schwert aus kaltem Feuer durchdrang sein Wesen das unsere, bis wir zu einem verschmolzen. Bei dieser Vereinigung wurden wir, die meta-arkturianischen Analogiker, in zahlreiche Techniken und Dreamspell-Codes eingeweiht. Wir begriffen, daß wir mit diesen Techniken und Codes einen Zauber sowohl bewirken als auch brechen konnten, jedoch nur innerhalb der Grenzen des Erfindungsreichtums unseres eigenen Pulsar-Gleitens.

Befriedigt von der Art und Qualität dieser kristallinen Erfahrung wurden wir plötzlich aus dem Inneren des Kristalls herausgezogen. Der kristallene Körper von Memnosis befand sich immer noch unter uns. Da sprach Memnosis die Einladung zur Versammlung am runden Tisch, der Zusammenkunft der galaktischen Kin, aus.

14. DER RUNDE TISCH DES BLAUEN GALAKTISCHEN SCHILDES DER MAGIE


Ein Runder Tisch der Blauen Galaktischen Ordnung des Schildes der Magie ist sogar
nach arkturianischen Begriffen kaum als gewöhnliches Ereignis einzustufen. Diese
Versammlung folgte dem Ruf Memnosis’. Ihr Zweck war die Befragung des Dreamspell- Orakels hinsichtlich der nächsten Mission der Arkturus-Probe.

Im viert-dimensionalen Dom des auf halbem Wege zwischen Arkturus und dem
Leuchtenden Anker gelegenen Satelliten des Zentralen Stellaren Radion versammelten sich nun die kosmisch-elektrischen Körper. Unter den bereits anwesenden Teilnehmern befand sich auch eine kleine Gruppe von Auserwählten des Aldebaran-Systems - die Elite der Drachentöter. Während wir Blicke des Wiedererkennens austauschten, tief und wissend, aber zugleich schweigsam, mischten wir uns unter sie. Die Festlichkeiten waren eröffnet.

In dem vom Herz des ZSR-Satelliten - wir nannten ihn ‚den Kessel’ - nach allen
Richtungen ausgesandten Schauer aus pulsierenden, rotierenden Lichtern und
flimmernden Bildern durchmischten und durchwoben unsere spektralen Formen einander mit erotischen Empfindungen, welche uns zu immer tieferem Wissen voneinander anregten. Das zerbrechliche Gleichgewicht aus Intimität und Unschuld, welches für die gesamte Dauer dieses Liebesfestes, unserer ersten Versammlung am Runden Tisch, Bestand hatte, erfüllte unsere Herzen mit enormem Mut.

Als wir schließlich einen Höhepunkt der Freude und leidenschaftlichen Intensität
erreicht hatten, wurde das Thema der Versammlung verkündet. Es war nun Zeit, das
Dreamspell-Orakel zu befragen, es war Zeit, ‚die Stimme’ anzurufen. Stille. Dann bebende, unheimliche Klangkaskaden, die zu immer größerer Pracht, ehrfurchtgebietender Kraft, zu fast unerträglichem Getöse anschwollen. Und dann sogar noch größere, tiefere, alles umfassende Stille, wie wenn unser Sein gewaltsam von seinem Kern getrennt und schutzlos in den bebenden Raum, der uns alle vereinte, geworfen worden wäre.

Aus dem Kessel, dem strahlungsgesättigten Herzen des ZSR-Satelliten, erscholl
schließlich die Stimme des Orakels: “Ihr trachtet danach, eure nächste Mission zu erfahren, aber das ist töricht. Um dies zu erfahren, müßt ihr wissen, von wo ihr kommt. Wenn ihr wißt, von wo ihr kommt, wird ein Schild, der genau das zeigt, alles sein, was ihr benötigt.

Die Mission wird sich euch von selbst offenbaren. Der Schild wird euch beschützen, indem er euch stets an eure Ursprünge erinnert.” Stille. Das Orakel hatte gesprochen. Farbiger Rauch, aufblitzende Lichtstrahlen und exotische Düfte erzeugten angespannte Erwartung. “Einen Schild müßt ihr haben und eine Inschrift auf jenem Schild, sodaß alle euch und eure Absichten erkennen mögen”, fuhr die Stimme des Orakels fort.

“So wie die Blaue Galaktische Ordnung den Schild der Magie besitzt, so müßt auch ihr euren Schild, die Frucht des Schildes der Magie, besitzen. Um diesen Schild und sein Wesen zu erkennen, müßt ihr eine der Runen des Dreamspell-Orakels erwählen.”

Memnosis, der das Orakel befragte und seine Wahrheit aussprach, zog die Rune. Es war Lamat, der Stern. Der vierzackige Stern der Anmut, seinerseits umgeben von vier Kreisen in vollkommenem Gleichgewicht miteinander und mit dem Stern selbst. Vier Zacken, vier Kreise, ein Verzeichnis von acht Erinnerungen. Acht, die Codezahl für die Oktave, die galaktische Harmonie, die Einheit des Geistes selbst. Da wir eine Kraft des siebenten stellaren Sinnes repräsentierten, erinnerte uns die Acht der Stern-Rune an die nächstfolgende Größenordnung, und an Aldebaran, unsere erste Mission.

Sodann wurde jedem von uns meta-arkturianischen Analogikern ein Schild anvertraut. Dieser Schild ist wie jene, die euch aus euren eigenen Geschichten vertraut sind - und ist es gleichzeitig doch wieder nicht. Unsere Schilde sind rund wie eure, denn sie ahmen den ursprünglichen Kreis der Magie nach. Unsere Schilde sind jedoch nicht aus dichter Materie wie eure, sondern sind stattdessen aus elektro-spektralen Substanzen gleichsam gewoben’. Diese elektro-spektralen Substanzen enthalten codierte Information, heilendes Wissen und telepathisch auszulösende Zauberkräfte.

Wenn euch einige dieser Details vertraut vorkommen, dann deshalb, weil wir eure
andere Geschichte sind. Doch diese andere Geschichte, welche lediglich wenigen, von euch selbst beinahe schon vergessenen Magiern bekannt ist, kann sich nur dann wieder vollständig offenbaren, wenn ihr eure eigenen telepathischen Kräfte zurückerlangt. Mit unserer Probe stellen wir euch bloß eine einzige Frage: Was ist es, das ihr überwinden müßt, um eure Telepathie wiederzuerlangen?

15. MEMNOSIS: ERINNERUNG AN DIE TODESLOSIGKEIT


Ich bin Memnosis, und dies ist mein Bericht. ‚Ich’ bin ursprünglich ‚wir’, so wie jeder
von uns eigentlich ‚wir’ ist. Keine einzelne, der Leidenschaft verschriebene Sinneskeimzelle ist weniger wert als eine ganze Gruppe von genußliebenden Keimzellen. All unsere Namen sind Codewörter, lyrische Silben, welche nur für Lieder bestimmt sind, die von unserer Liebe zur Schönheit erzählen. Wegen des Namens ‚Memnosis’ sagt die Stimme ‚Ich’.

‚Memnosis’ bedeutet ‚im Zustand des Erinnerns’. Aber wer ist es, der sich erinnert?
Als arkturianischer Heteroklit und Mitglied der Analogiker war ich erfahren in der Kunst der physischen Ver-Rückung. Während mein vegetabiler Körper in seinem Untergrund vertrauter, schlummernder Erotik verwurzelt war, lernte mein von Neugier getriebener kosmisch-elektrischer Körper seinen Genuß zu vergrößern, indem er meinen vegetabilen Körper in jeweils passender Umgebung neu erschuf. Später sollten wir dieses Vermögen als ‚Gestaltverlagerung’ bezeichnen: die Fähigkeit des vegetabilen Körpers, an zumindest zwei Orten gleichzeitig zu existieren.

Diese Gestaltverlagerung ist mit dem Aussprechen eines Zaubers vergleichbar. Spricht man einen Zauber aus, so wird telepathisch eine Zeit gegen eine andere, genauer gesagt, ein Kin-Äquivalent gegen ein anderes, ausgetauscht. Zu diesem Zweck werden Kin-Äquivalente von einem der zahllosen Parallel-Universen herangezogen. Der Zugang zu diesen parallelen Universen ist uns über jeden beliebigen, vom G-Kraft-Zentrum ausgesandten Strahl möglich.

Auf das Zentrum der G-Kraft kann nur im Jetzt zugegriffen werden. Das Jetzt hat keine Geschichte - warum sollte es auch eine besitzen? Anstelle von Geschichte verfügt das Jetzt über ein radiante Strahlung aussendendes G-Kraft-Zentrum. Dieses ist eine interdimensionale mentale Konstruktion. Der Zugriff auf das G-Kraft-Zentrum ist im Jetzt mit der richtigen Kombination aus fokussierter Absicht und defokussierter Aufmerksamkeit möglich. Solcherart werden die Lust-Zentren des vegetabilen Körpers geöffnet, während ein gleichzeitig ausgelöster elektrischer Spasmus den viertdimensionalen kosmisch-elektrischen Körper aktiviert.

Diesen kosmisch-elektrischen Körper lernten wir als ‚Holon’ zu bezeichnen. Indem er
die Lust zusammenfaßt und fokussiert, vereinigt der kosmisch-elektrische Körper alle Sinne des vegetabilen Körpers zu einer ganzheitlichen sensorischen Erfahrung. So angenehm es ist, mit dem Orgasmus die ‚Haut’ des vegetabilen Körpers zu überschreiten - die durch die vollständige orgasmische Erfahrung erzeugte Synthese erfordert einen Begriff, welcher größtmögliche Ganzheit und Einfachheit zum Ausdruck bringt: Holon.

Entsprechend seinen Bedürfnissen regt der auf das Zentrum zugreifende vegetabile
Körper das Holon zur Erforschung verschiedener paralleler Universen an. In einer
Welle der Ekstase wird das Nervensystem des vegetabilen Körpers von radial
ausgestrahlten Engrammen, die euch als Déjà-Vu-Erlebnisse bekannt sind, durchflutet.

Für uns ist das Déjà-Vu ein deutliches Zeichen dafür, daß wir uns bereits in das
Zentrum, das Jetzt, hinein auflösen und unsere Aufmerksamkeit so wieder auf uns
selbst richten.

Ziel solch subtiler Aktivität ist es, die vollständige Erinnerung in sich selbst, an sich selbst und durch sich selbst zu erlangen. Diesen Vorgang lernten wir als ‚Memnose’ zu beschreiben, da Memnose, der Zustand des Erinnerns, auch den Zustand namens
‚Todeslosigkeit’ beinhaltet. Ohne Todeslosigkeit könnte kein Paralleluniversum erforscht werden und keine mehrfach geschichtete dimensionale Anregung stattfinden. Die Probe würde ein unmöglicher Traum bleiben.

Im Bewußtsein der Todeslosigkeit erlangten wir einen eurer Vorstellung von
Unsterblichkeit entsprechenden Zustand. Doch der Begriff ‚Unsterblichkeit’ vermittelt nichts von der Rastlosigkeit, für die wir infolge der Todeslosigkeit bestimmt sind. In diesem Zustand, welcher fortwährende Erinnerung bedeutet, gibt es nur die vorwärtskatapultierende Zeit-Spirale, die uns zu immer neuen Bewußtseinsebenen und Herausforderungen schleudert!

Durch Todeslosigkeit erlangen solche Sinneskeimzellen, zu denen wir arkturianische Heterokliten uns entwickelt hatten, die Fähigkeit, vielfache Wanderungen zu mannigfaltigen Welten zu unternehmen, aber nicht als einzelne sondern als multiple Organismen. Und aus dem gleichen Grunde ist eine voll erleuchtete Sinneskeimzelle, die auf den Wellen der Todeslosigkeit reitet, zu multiplen Inkarnationen auf vielen parallelen Welten gleichzeitig in der Lage.
Ich, der ich euch dies sage, weiß es, denn ich bin Memnosis, Pfleger des Zustandes des Erinnerns, der Erinnerer an die Todeslosigkeit.

Aus diesem Grund begleitete ich die arkturianischen Analogiker auf ihrer ersten
Expedition nach Aldebaran. Dort inkarnierte ich wieder als Einzelwesenheit. Von der
Vielheit kehrte ich zur Einheit zurück, und indem ich dies tat, überschritt ich das binäre Wesen des arkturianischen Seins.

Als Memnosis wurde ich zum endgültigen Heterokliten. Ich wurde zum einsamen Pilger, dessen Forderung die Selbst-Aufopferung ist, dessen Opfer die Todesfurcht ist und dessen unbelohntes Sehnen nach dem trachtet, was er zugunsten dieses einsamen Heterokliten-Daseins aufgegeben hat. Jene vielschichtige Sehnsucht bringt Generation um Generation von Magiern hervor. Und gäbe es nur noch einen einzigen Magier am entferntesten Außenposten der Galaxis - solange dieser Magier existiert, möge man mich rufen und sich an mich erinnern unter dem Namen Memnosis - Orakel der Todeslosigkeit.

16. MERLYNS BERICHT: ZEIT-TEILHABERSCHAFT UNTER DEN BÄUMEN VON PROCYON


Auf Procyon, welcher hundeartig vor dem majestätischen Sirius aufgeht (so stellt es sich zumindest an eurem nächtlichen Himmel dar), nahm die Entwicklung des Rates der Magier ihren Anfang. Sogar für euch Zeit-Mücken im Kohlenstoffkreislauf der Erneuerungsepoche von Kinich Ahau besitzt das Wort ‚Magier’ immer noch einen Klang, der von ehrwürdiger Macht kündet und respektvolles Verhalten gebietet. Wärt ihr nur in der Lage, eure grundlegende Selbst-Täuschung und eure Todesfurcht abzulegen, dann könntet ihr wieder zu erkennen beginnen, welche Macht wirklich in eurem Begriff ‚Magier’ enthalten ist.

Bevor der Adler sich in die Lüfte erheben kann,
Muß der Magier den Morgenhimmel malen;
Sobald der Adler über den Himmel gleitet,
Muß der Magier hoch über ihm die Sterne verteilen;
Von den Wurzeln bis zur Krone trägt der Baum des Magiers
Blätter und Früchte, um euch zu befreien.”

Dies ist meine Geschichte, mein Bericht, den sprechenden Blättern der unsterblichen Bäume von Procyon entnommen. Ich bin Merlyn. Geboren aus den Bäumen von Procyon, der aufspringenden Knospe einer arkturianischen Sonde, beschworen durch das Lied der Herzensliebe des weisen Memnosis - ich bin Merlyn.

Meine Geschichte beginnt lange, bevor eure Geschichtsschreiber und Troubadoure je von meinem Namen hörten. Lange bevor die Steinkreise errichtet wurden und die
altberühmten Tempel vom tiefen Grund eurer Ozeane aufragten, wandelte ich bereits über die Klippen und Berghänge eures Planeten. Und auch nachdem das letzte Lied eures letzten Sängers verklungen ist, wird sich mein Geist unbegrenzt und vielgestaltig aus den Wäldern eures Planeten erheben, denn ich bin Merlyn, und dies ist meine Geschichte.
Im Anschluß an die Versammlung am runden Tisch des Memnosis im ZSR-Satelliten bildete ein kleines Kontingent von analogischen Sinneskeimzellen einen Kreis, wobei seine Mitglieder ihre ihnen jüngst verliehenen Schilde mit dem achtfältigen Sternenwappen von Arkturus trugen. Unter diesen Analogikern befand sich auch Memnosis, Erster der Arkturianer.
Als Memnosis den letzten Schild niedergelegt hatte, erscholl der Ruf: ‚Sinneskeimzellen nach vor!’

Dort, an jenem ersten runden Tisch, inmitten der Ringe rauchenden Lichtes und der
Strahlen duftender Gedanken, wurde sodann der Plan für die nächste Probe beschworen. Procyon in Velatropas Mitte! Ort der ungezähmten Elemente und des schöpferischen Chaos!” verkündete die Stimme des Orakels. Die Lichtkugel in unserem Zentrum drehte sich schneller und schneller. Bilder, telepathische Strahlen, fremdartige und doch vertraute Wesenheiten nahmen in rascher Abfolge Gestalt an und lösten sich wieder auf. Die Wellen der Erregung schlugen immer höher.

Dann explodierten aus Memnosis’ Herzen die Emanationen in einem gewaltigen Regen aus Gestalten und panoramischen Szenerien. Der blendende Wirbel aus lebendigen Formen erreichte sein orgasmisches Crescendo. Schwärze. Vorübergehendes Vergessen. Magischer Flug.

Körperlose Flügel aus Feuer. Visionen des Lichtes, ohne Augen, sie zu sehen.
Dann kam ich zu mir, erwachte zu mir selbst und trat in meine Existenz ein. Da war ich in einem Baum, einem riesigen, stetig wachsenden Stamm aus Nervenbahnen und nährendem Mark. Ich, Merlyn, hervorgebracht aus dem Innern eines Baumes. Als ich mich von dem Baum löste, mich von seinen Schuppen und seiner Rinde, seinen Nervenbahnen und Blättern, seinen Wurzeln und pilzbewachsenen Ästen trennte, spürte ich mich selbst in einer neuen vegetabilen Körperform. Memnosis war nur noch eine verblassende Erinnerung. Noch undeutlicher war die Erinnerung daran, wie ich hierhergekommen war. Doch als ich meine Augen schloß, um in mir
nach einem Hinweis zu suchen, zeigte sich mir, in der verdunkelten Halle meines Seins vor meinem inneren Auge strahlend, der Schild von Arkturus. In blauen und violetten Farbtönen leuchtend pulsierte er in meiner Vision. Schließlich verstand ich: Procyon war niemals gezähmt worden. Mehrere luziferische Missionen hatten auf den inneren Planeten Procyons, welche zu Opfern falsch eingeschätzter chemischer ‚Inschriften’ wurden, ein rasches Ende gefunden. Und doch gab es hier bereits noch etwas anderes. Auch ich war hier, der ich meine Existenz einer Herz-Emanation des Memnosis verdanke. Wie Memnosis war ich nicht länger viele, sondern einer. Und der Name auf meiner Zunge war der Name, unter dem ich mich selbst kannte: Merlyn.

Der Zustand, in dem ich mich nach der Abtrennung von dem Baum befand, war ein Zustanderstaunlicher Unschuld und phantastischer Formbarkeit. Um ein geistiges Bild zu erzeugen, mußte ich nur daran denken, und es war augenblicklich da. Als ich erkannte, daß meine Gedankenkraft so stark war, daß vorgestellte Ereignisse tatsächlich eintraten, ließ ich bei allem, was ich dachte, größte Vorsicht walten. Einfach deshalb, weil ich mir einen bequemen Ruheplatz gewünscht hatte, erschien zur Befriedigung meiner Bedürfnisse ein Turm aus großen, kristallinen Blöcken lavendelfarbenen arkturianischen Marmors.

Nachdem ich den Turm betreten hatte, fand ich eine Wendeltreppe vor und stieg langsam ihre 208 Stufen empor. Unmittelbar nach der letzten Stufe war eine Art von Tür. Ich drückte nur leicht dagegen, als sie sich bereits mit einem lauten, donnernden Geräusch öffnete. Hinter der Tür befand sich ein Raum, der an ein Labor oder ein Atelier erinnerte. Die Ecken des Raumes wirkten kühl und dunkel, und seine Wände bestanden offenbar aus einer durchsichtigen oder halb durchsichtigen Substanz. Viele Wesenheiten flüsterten mir zu, als ich sah, wie sich die Wände gleich einem Webstuhlschiffchen nach oben und unten, nach vor und
zurück bewegten.

Es schien mir, als ob ich mühelos emporgehoben und in verschiedenen Körperhaltungen zu unterschiedlichen Bereichen des Raumes getragen würde. Jede Position, die mein Körper einnahm, wurde von ganzen Gemälden aus Licht und mentalen Wahrnehmungen begleitet, die sich vom jeweils anderen hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ihres Inhalts völlig unterschieden.

Ich erkannte, daß die Positionen und Bewegungen gezielte telepathische Anweisungen der anderen Analogiker waren, wo auch immer sie sich aufhalten mochten. Mit Sicherheit befanden sie sich nicht auf Procyon.

Sobald ich aber an sie dachte, erschien rund um mich ein großer Kreis aus Sinneskeimzellen- der Rat der Magier. An dieser Stelle müßt ihr jedoch verstehen, was wir mit ‚Magier’ meinen.
Denn dies ist es, wessen wir uns in jenem Augenblick des Werdens bewußt waren.
Ein Magier ist ein Ältester von Procyon, eine Herz-Emanation von Memnosis, Erinnerung an die Todeslosigkeit. Ein Magier verfügt über verschiedene arkturianische Codes und Zauberkräfte. Vor allen Dingen verfügt der Magier über den Schlüssel zur Heilung und Verfeinerung der Augen des Herzens, sodaß die Liebe in reiner Form aus dem Spiegel hervorzubrechen vermag, welcher den Segen der zusammengerollten Schlange reflektiert.

Vielleicht denkt ihr jetzt, daß unsere Sprache rätselhaft und poetisch ist. Aber nein, reibt euch noch einmal die Augen und hört einfach genauer zu. Hört auf den Wind in den Bäumen, die auf euren sternengekrönten Hügeln und Talgründen stehen. Ist es nicht genau dort, wo ihr uns, den Stimmen von Merlyn, begegnen werdet? Denn so war es auch auf Procyons verlorener Welt, wo Intelligenz und Schönheit in einem Wald sich ständig wandelnder Bäume ruhen. So bleiben wir Magier, deren Fähigkeiten uns von Merlyn, dem ersten, der den Baum verließ, gegeben wurden, unseren Gesetzen und unserem Wissen treu, und wir sind dazu ausersehen,
dieses Wissen zu den verlorenen Welten zu tragen, auf daß diese Welten wieder gefunden werden mögen. Hört uns zu, denn wir sind die Drachenzüngigen. Unsere Standhaftigkeit verbindet den Geist mit allen Dingen. In unserem zeitlosen Herzen sind wir die Werdenden des Todes und die Erinnerer an die Todeslosigkeit. Unsere magischen Worte und Zauberkräfte öffnen Herzen und enthüllen die Wahrheiten der Loyalität. Mit dem Zepter des kristallinen Spiegels zeigen wir jedem, der uns fragt, die feste Ordnung seiner eigenen gespiegelten Wahrheit.

Kein Planet vermag die nächsthöhere Stufe seiner Entwicklung zu erreichen, ohne den Kreis des ersten Magiers zu erflehen. In jenem Kreis ist das Wissen des Magiers innerhalb einer Kristallkugel versiegelt. Der Magier trägt nicht nur Sterne in seiner Krone - denn in jener spitz zulaufenden Krone von unermeßlicher Schönheit sind alle Zauberkräfte enthalten. Um einen Magier zu finden, finde einen Baum. Denn von den Bäumen Procyons habe ich den Zauber ausgesprochen, daß in jedem lebenden Baum ein Magier darauf wartet, seine Wahrheit zu verkünden.

17. ZWILLINGSSTERNE UND DIE TRAGÖDIE AUF ALPHA CENTAURI


Wir hatten eigentlich geglaubt, daß das Experiment mit Memnosis sowie dessen
radiogenetischer Abkömmling Merlyn mit seinen Kreisen der Magier zwei
bemerkenswerte Ausnahmen vom arkturianischen Wesen und dessen ethischen Prinzipien darstellten. Wie wir jedoch erkennen sollten, öffneten uns diese Ausnahmen die Tore zu Reichen, welche sich keine einzige unserer Keimzellen je vorstellen hätte können. Wir fanden allmählich heraus, daß diese Reiche der Erfahrung unserer Keimzellennatur trotzten und uns dadurch veranlaßten, uns immer mehr bestimmten Pfaden der Evolution zu öffnen, von denen in unseren idyllischen Trancezuständen auf Ur-Ark-Tania niemand zu träumen gewagt hätte.

Aus unseren Schilderungen habt ihr vielleicht schon folgern können, daß wir
Heterokliten von Arkturus eine binäre bzw. doppelte Natur besitzen. Genau deshalb
waren wir auch so gut für unsere Aufgabe als Planetenzähmer auf unseren ursprünglichen Zwillings’-Planeten Ur-Ark-Tania Major und Ur-Ark-Tania Minor vorbereitet. Es ist natürlich schwierig, all jenen, die nicht über ein binäres Wesen verfügen, die Essenz dessen zu vermitteln, was es heißt, naturbedingt ‚zwillingshaft’ zu sein; doch auch einer eurer eigenen Philosophen hatte einst gesagt: “Einheit ist mehrfacher Natur und besteht zumindest aus zwei Teilen.”

Es genügt wohl zu sagen, daß, als Memnosis die Inkarnation als Einzelwesen in einer das zwillingshaft Auftreten nicht erlaubenden genetischen Situation auf sich nahm, das Tor zu Einzel- bzw. nicht zwillingshaften Inkarnationen geöffnet worden war. Die radiogenetische Ausbreitung, welche als ‚Merlyn’ bekannt werden sollte, war lediglich ein weiterer Beweis für die neue evolutionäre Richtung: individuelle, nicht-zwillingshafte Entwicklung von Intelligenz, jedoch mit Fallen und Gefahren, gegen die unser binäres Wesen uns nur unzureichend gewappnet hatte.

Unsere naturbedingte Leidenschaft ist auf unser binäres Dasein zurückzuführen. Die von euch als ‚männlich’ und ‚weiblich’ bezeichneten Eigenschaften sind beide in der binären Struktur des vegetabilen Körpers erfaßt. Die äußerliche Vielfalt der Organe erhöht unsere Liebeslust, welche dann infolge der binären Struktur unseres Seins innerlich noch wesentlich gesteigert wird. Als Keimzellen besitzen wir keine Gliedmaßen zur Fortbewegung, wie ihr sie kennt.
Stattdessen sind all unsere nach außen verlagerten Organe oder Teile für verschiedene Methoden der sensorisch-erotischen Stimulierung vorgesehen.

Während dies die bevorzugte Entwicklungslinie vegetabiler Körper im äußeren
Arkturus-System darstellte, war die binäre Struktur natürlich nicht die einzige sich in der Galaxis entfaltende Evolutionsform. Memnosis’ Wahl war ein Wendepunkt. Von da an sollten die von der Struktur und dem Charakter der Einzelwesenheit ins Spiel gebrachten karmischen Perspektiven und Möglichkeiten in zunehmendem Maße unser ursprüngliches binäres Sein überschatten.

Folgendes haben wir langsam und geduldig gelernt: Sinnesorgane sind die
Voraussetzung für Wahrnehmungen; diese wiederum stellen die Konstruktionen bereit, aus denen sich das geistige Geflecht der Wirklichkeit zusammensetzt. Verändere die Sinnesorgane, und du veränderst die Wahrnehmungen; verändere die Wahrnehmungen, und der ganze ‚Film’ wird sich ändern. Die niederschmetternde logische Folge daraus ist: Ziehe die Wahrnehmungen durch einen ‚Film’, der nicht unbedingt auf die Schwingungsfrequenz der Sinnesorgane eingestellt ist, und du veränderst möglicherweise die Sinnesorgane selbst.

Diese Erwägungen waren nur noch eine verschwommene Erinnerung der analogischen Heterokliten, als sie das Zwillingssternsystem von Alpha Centauri als nächstes Ziel ihrer Probe erwählten. Memnosis hatten wir zu einer neuen Mission nach Formalhaut ziehen lassen, während Merlyn auf Procyon verblieb. Was den Rest von uns sich selbst zu immer größerer Empfindungsintensität anregenden Sinneskeimzellen betrifft, so war unser erster Gedanke natürlich der gewesen, daß ein Zwillingssternsystem wie Alpha Centauri zur Erkundung durch unser binäres Wesen bestens geeignet wäre.

Im Zuge der Beobachtung dieses Doppelsternsystems von der Warte unseres Raum-
Zeit-Kokons aus registrierten wir höchst, ja sogar extrem, widersprüchliche Phänomene. Es gab Anhaltspunkte dafür, daß Elemente des Sternes Alpha Centauri A Elemente des Sternes Alpha Centauri B auf schreckliche Weise zu beherrschen versuchten. Genauere Informationen zu erlangen war schwierig, weil sich die elektromagnetischen Felder beider Systeme in hochgradiger Fluktuation befanden.

Nachdem wir uns schließlich einen gewissen Durchblick verschafft hatten, bot sich uns die Situation folgendermaßen dar: Eine minderwertige, doch gerissene Kultur vegetabiler Körper hatte die Herrschaft über die vier Planeten von Alpha Centauri A erlangt. Eine andere Gruppe von Lebensformen, welche im Vergleich zu jenen im Alpha Centauri ASystem eher kosmisch-elektrisch ausgerichtet war, hatte versucht, ihre sensorische Entrückung auf den sechs Planeten von Alpha Centauri B zu kultivieren.

Aus Eifersucht auf die größere Zahl von Planeten im Alpha Centauri B-System hatte die minderwertige Kultur der vegetabilen Körper von Alpha Centauri A dazu beschlossen, einen Weg zur Kolonisierung von Alpha Centauri B zu finden. Die Überlegung bestand darin, daß sich auf zusätzlichen Planeten die Bevölkerung ausbreiten und bessere Voraussetzungen zur Entwicklung größerer Vielfalt vorfinden könnte. Als die Alpha A’s jedoch den elektrisch stärker geladenen, aber verhältnismäßig unmotivierten Wesenheiten von Alpha Centauri B begegneten, wurde eine neue Strategie entwickelt: Die Alpha B’s sollten versklavt und sodann ihre Energie zur Verlängerung der kurzen vegetabilen Lebensspannen der Alpha A’s mißbraucht werden.

Diese unserem Empfinden nach schreckliche und widerwärtige Form der Ausbeutung war bereits in vollem Gange, als wir schließlich herausfanden, was sich wirklich auf diesem glücklosen Zwillingssternsystem abspielte. Fortgeschrittene Vertreter unserer Probe überlegten also, welche Art von Dreamspell angewandt und welche Parallelzeit erzeugt werden sollte, um zu vermitteln und die Situation zugunsten der Erreichung sensorischer Freiheit und geistiger Befreiung zu beeinflussen.

In der Absicht, die gewaltige, aber noch inaktive Fähigkeit der Alpha B’s zur Zeit-
Teilhaberschaft zu mobilisieren, wurde eine ihrer mentalen Struktur entsprechende
Schnittstelle geschaffen. Doch gerade, als die Alpha B’s begannen, auf den Zustrom neuer kreativer Engramme zu reagieren, ereignete sich eine Tragödie. Genau zu dem Zeitpunkt, als sie im Begriff waren, sich miteinander zu vernetzen und eine Schutzhülle erhöhten Bewußtseins zu bilden, erhoben sich wie aus dem Nichts gewaltige, furchteinflößende elektrische Stürme. Im Handumdrehen verwandelte sich die Oberfläche eines der Alpha B- Planeten zu einer öden Wüste, während ein anderer Planet seine Umlaufbahn verließ und wenig später explodierte.

Da sie über das furchtbare Geschehen entsetzt waren und die Vermutung hegten, dies sei das Resultat unserer eigenen Unerfahrenheit, versetzten sich einige unserer Keimzellen auf den verwüsteten Planeten, um die Lage zu erkunden. Die Angst und Bestürzung dieser Keimzellen war angesichts der Zerstörungen derart groß, daß sie in keinerlei Weise auf die nun folgenden Ereignisse vorbereitet waren. Völlig unvermutet überfielen mehrere Raumschiffe der Alpha A’s unsere Keimzellen und nahmen sie gefangen.

Nun, all unser Training hatte stets darauf abgezielt, einen Gegner mithilfe von Liebe,
Leidenschaft, Kunst und höherer sensorischer Erregung zu bezwingen. Unsere
gefangenen Keimzellen taten zwar ihr Bestes, doch waren sie machtlos gegenüber der Roheit der Alpha A’s, die, wie wir nun herausfanden, sich selbst stolz als ‚die Parasiten’ bezeichneten. Nachdem sie an unseren Keimzellen eine Reihe von ungeheuerlichen Manipulationen vorgenommen hatten, begannen die Parasiten, Teile der Keimzellen zu klonen. Dies taten sie in der Hoffnung, unser genetisches Material mit ihrem zu verschmelzen, vor allem deshalb, weil wir so aussahen, als wüßten wir etwas, das sie selbst noch nicht wußten.

Natürlich erlebte die nächste Generation von Alpha A’s das Ergebnis der
Machenschaften: eine Art ‚Herrenrasse’, welche in Wahrheit aus misch-erbigen
Ungeheuern bestand. Sobald diese neue Rasse - die Zyklopäer - voll entwickelt war,
geschah wieder etwas Furchtbares. In Form von kannibalistischen Akten wandten sich die Zyklopäer gegen die Parasiten, welche ihren hybriden Abkömmlingen physisch unterlegen waren. Die Macht der Parasiten wurde zusehends geschwächt, bis sie endgültig zusammenbrach. Schließlich wurden die Kontrollzentren der Alpha A’s auf allen vier Planeten von Anarchie und nackter Barbarei heimgesucht. Vorbei waren die Tage des Terrors gegen Alpha B. Aber die Frage lautete: Zu welchem Preis mußte dies erkauft werden?

Als Antwort auf die Ereignisse im Alpha Centauri-System inkarnierten wir zwei Kolonien von Keimzellen jeweils auf dem äußersten Planeten der beiden Sterne Alpha Centauri A und Alpha Centauri B. Diese Kolonien sollten sich den herrschenden Verhältnissen anpassen und sich allmählich mit der Frage befassen, ob eine Verschmelzung der Kulturen zustandekommen könnte, um das gestörte Gleichgewicht dieses Systems wiederherzustellen. Wir wußten gleichsam, daß etwas mit uns geschehen war, was wir bis dahin nicht gekannt hatten. Einige unter uns nannten es den Verlust der Unschuld. Und es wurden zahlreiche starke Balladen und Lieder über diese Ereignisse geschrieben. Andere von uns waren positiver eingestellt und sprachen daher von einer Steigerung unseres Scharfsinns und unserer Genauigkeit.

Doch während unsere interdimensionalen Raum-Zeit-Kokons langsam in den
ausgedehnten Zonen der interstellaren Nacht kreisten, gab es auch noch viele unter uns, die sehr lange und eingehend darüber nachsannen, was wohl in diesem endlosen Geschehen namens Arkturus-Probe aus uns werden würde.

18. SIRIUS HAT DAS SAGEN: DAS LUZIFER-ELEMENT


Noch bevor wir uns in angemessener Weise mit den Ereignissen von Alpha Centauri
befassen konnten, erfuhren wir von einer Versammlung, welche vom Sirius-Kontingent der Föderation einberufen werden würde. Die Nachricht vom Schicksal unserer Probe auf Alpha Centauri verbreitete sich sehr rasch unter den ältesten Aufsichtsorganen der Föderation.

Im Vergleich zu den traumgeweihten radialen Matrizes, in denen die ältesten
Aufsichtsorgane nahezu permanent verwurzelt waren, war unsere Probe lediglich eine unbedeutende Kräuselung auf dem See des unbekannten Werdens. Obwohl die
Geschehnisse um Alpha Centauri von den gewaltigen Scannern, die aus den gallertartigen Falten der älteren Aufsichtsorgane herausragten, kaum registriert wurden, weckten sie dennoch deren Neugier.

“Könnte es sein”, so lautete die am runden Tisch tief im Inneren des Sirius-ZSR, der
eindrucksvollsten der uns bis jetzt bekannten ZSRs, gestellte Frage, “daß wir nun zuletzt doch dem Luzifer-Element begegnet sind?”

Diese dröhnende, mit ihrem Gewicht fast erdrückende Frage erzeugte unter der nun in der interstellaren Transduktionskammer versammelten Elite eine Atmosphäre unsicherer Stille.

“Das Luzifer-Element?” lautete die fragende Antwort unserer fortgeschrittenen
Keimzellen. Der Rest von uns war sich bewußt, daß wir sehr rasch einige Hausaufgaben zu erledigen hatten. Die Erkenntnis, daß wir überheblich gewesen waren, war zwar schmerzlich, doch sie war legitim. Schließlich räumten aber auch die ältesten Aufsichtsorgane ein, daß wir an der Alpha Centauri-Tragödie nicht wirklich die Schuld trugen, weil wir einfach zuwenig wußten. Es war jedoch klar, daß die Arkturus-Probe jetzt in einen Bereich vorgedrungen war, der in den Reihen der Föderation sehr lange Zeit hindurch für Verwirrung gesorgt hatte. Früher wurde die ganze Angelegenheit nicht als Problem angesehen. Bis jetzt. Bis zu Alpha Centauri und der Sirius-Versammlung.
Ja, natürlich hatten wir alles über Luzifer, die Luzifer-Verschwörung und die Luzifer- Quarantäne gewußt. Auf das Luzifer-Element hingegen waren wir nicht vorbereitet. Wie konnte das passieren?

Luzifer existierte schon vor Arkturus. Nicht in unserem eigenen galaktischen
Quadranten, sondern in jenem, der unserem diametral gegenüberliegt. Luzifer hat es
bereits von Anfang an gegeben, zumindest in unserer Galaxis, unserer Mutter. Ob Luzifer auch in anderen Galaxien existiert, ist uns nicht bekannt. Irgendwann werden wir es wissen, denn das ist der von den Weisungen der Föderation vorgezeichnete Weg.

Luzifer, Überbringer des Lichtes, Träger des Lichtes. Kosmisches Urprinzip, in zahllosen Formen inkarnierte Wesenheit. Luzifer, Pionier des magischen Fluges. Luzifer, der das magische Licht aus der kosmischen Gegenwärtigkeit holt und zum magnetischen Tor des unendlichen ersten Werdens der Zeit trägt. Luzifer, Urmuster allen interdimensionalen Springens und Sehnens. Luzifer, der das Wissen vom bereits Gewußten ‚stahl’, der einen Preis für das entwendete Wissen verlangte und es dennoch vom Licht fernhielt. Luzifer, strahlender Pionier des magischen Fluges, der das Wissen über den magischen Flug stahl, um uns das Bedürfnis nach dem zweiten Gesicht zu zeigen. Luzifer, der Dieb, der mitten in der Nacht kommt. Lange, bevor die Föderation sich selbst ins Leben rief, war dieser Luzifer schon im Velatropa-
Sektor aktiv gewesen. Klug und brillant sind die Schöpfungen Luzifers. Aber virtuelle Realität ist noch nicht die Realität selbst. Wieviel man auch aus dem Tun Luzifers lernen konnte, so galt es doch viel mehr davon zu vermeiden. So schuf Luzifer, den frühen Aufzeichnungen der Föderation zufolge, die erste große Herausforderung: Wie konnte die luziferische Energie ohne Einschränkung des freien Willens im Zaum gehalten werden?

Die Lösung dafür wurde von der Föderation bereits vor dermaßen langer Zeit gefunden, daß man sich an sie nur mehr als ‚die Quarantäne’ erinnern konnte. Im wesentlichen wurde Luzifer die Anweisung erteilt, daß seine Dienste nicht länger benötigt würden. Die Föderation führte eine Evaluierung der Situation durch und gab Luzifer die Weisung, jegliche weitere Aktivität auf die Sternsysteme zu begrenzen, in denen seine Realitätsentwürfe bereits Gestalt angenommen hatten.

Von jener Zeit an waren Informationen nur in sehr begrenztem Maße aus den
Sternsystemen am äußersten Rand des Velatropa-Sektors, der zur Quarantänezone Luzifers geworden war, empfangen worden. Diese Informationen trafen so vereinzelt und selten ein, und es wurde auch derart geringe andere Aktivität registriert, daß viele in der Föderation die Luzifer-Affäre nur noch als Angelegenheit für die Archive betrachteten.
Doch nun saßen wir hier am runden Tisch, und Luzifer war plötzlich wieder höchst lebendig. Was hat es mit diesem Luzifer-Element auf sich”, so fragten wir, “ist es wirklich so beunruhigend, wie ihr es darstellt, oh älteste Aufsichtsorgane?” Unsere Keimzellen zitterten geradezu, als wir voll Spannung auf die Antwort warteten.

“Liebe Kinder” riefen die ältesten Aufsichtsorgane wie aus einer Kehle, ”eure Arkturus-
Probe ist ein heldenhaftes, wenn auch noch sehr unreifes Unterfangen. Das Gyroskop des ZSR dreht sich endlos um seinen zentralen Punkt und sendet grenzenlose Strahlung an eine unendliche Zahl von parallelen Universen aus. Dies alles tut es von seinem zentralen ruhenden Punkt aus. Um zu wissen, ist es nicht nötig, sich zu bewegen. Eure Magier werden dies wiederentdecken. Aber ihr, Analogisch-Arkturianische Galaktonauten, könnt nicht ruhen. Euer Verlangen nach höherer Liebe ist leidenschaftlich und beispiellos. Wir haben weder an dem
etwas auszusetzen, was ihr getan habt, noch an dem, was ihr jetzt tun zu müssen glaubt.
Ihr müßt jedoch die Konsequenzen dessen tragen, daß ihr Vermutungen anstellt, die auf einer Gruppe von Sinnesparametern basieren, und dann herausfindet, daß diese Vermutungen innerhalb des Wahrnehmungsbereichs einer anderen Gruppe von Sinnesparametern keine Grundlage mehr besitzen. Zum Teil ist euch genau dies auf Alpha Centauri widerfahren. Das allein würde euch schon erkennen lassen, daß eure Annahme, die arkturianische Form und Identität im Verlauf der Probe beibehalten zu können, irrig gewesen sein dürfte. Was unternehmt ihr dann?

Viel schwerwiegender ist allerdings, daß ihr im Alpha Centauri-System auf die furchtbaren Vampir-Legionen der verlorenen Brigade Luzifers getroffen seid. Was diese Blutsauger-Rassen so schrecklich macht, ist nicht ihr Vermögen, den freien Willen anderer zu lähmen, sondern ihre Fähigkeit, die Anlagen und Charakterzüge Luzifers zu übertragen. Arkturianer, ihr seid für immer verändert. Die Keimzellenkolonien, welche ihr auf Alpha Centauri zurückgelassen habt und mit denen ihr seither in ständiger telepathischer Verbindung steht, sind nun tödlich mit den Erbanlagen Luzifers infiziert, und als Folge davon seid ihr es ebenfalls.”

Wir waren bestürzt. Was hatte es mit diesem Luzifer-Element auf sich? Welche
Konsequenzen ergaben sich aus dem Tragen seiner Merkmale? Was konnten wir dagegen tun - wenn wir überhaupt etwas tun konnten? Wie würde das die Probe verändern?
Was wir schließlich erfuhren, war folgendes: Unsere ursprüngliche Keimzellennatur war nun dem Untergang geweiht. Wir waren eine sterbende Rasse. Unsere Kreisläufe schlummernder Erotik auf den äußersten Zwillingsplaneten von Ur-Ark-Tania würden verschwinden. Wir würden unsere Wurzeln verlieren. Der vegetabile Körper, welcher den Code unseres binären Wesens in sich trug, würde nicht mehr existieren. Wollten wir diesen Code jemals wieder verwenden, so könnten wir dies erst nach Aufdeckung der Luzifer-Verschwörung tun.

Diese genetisch schwächenden, die Erinnerung raubenden Luzifer-Elemente zogen die Arkturianer der früheren Liga der Zehn nicht in Mitleidenschaft. Schließlich konnten wir also immer noch ihre Unterstützung bei der Wiederauffüllung unseres genetischen Reservoirs und der Neubesiedelung Ur-Ark-Tanias in Anspruch nehmen. In der Zwischenzeit bildeten wir arkturianischen Analogiker eine frei bewegliche viert-dimensionale Einheit. Und dies war, wie wir herausfanden, eigentlich ein großer Segen.

An folgendem bestand aber kein Zweifel mehr: Was nach unserem Empfinden als Probe zur Verbreitung unserer Liebe im gesamten Velatropa-Sektor begonnen hatte, hatte sich zu einem Dilemma und zu einer Herausforderung gewandelt, welche keiner von uns voraussehen hätte können. Da unsere ursprüngliche Keimzellenform von den gefürchteten Luzifer-Elementen überlagert worden waren, mußten wir jetzt neues Erbmaterial und neue genetische Muster ersinnen, um unseren viert-dimensionalen Holons einen Raumanzug bieten zu können. Und als karmische Vergeltung mußten wir nun auch die Luzifer-Verschwörung bis zu ihren entlegensten Schlupfwinkeln, in die sich ihre Brut zurückgezogen hatte, verfolgen.
So seltsam dies für euch, die ihr euren physischen Körper liebt und an der Todesangst festhaltet, auch klingen mag: Wir arkturianischen Analogiker empfanden bei diesen Ereignissen ein erhabenes Gefühl der Befreiung. Wir erfuhren auch viel mehr über die entscheidenden Aspekte, welche unsere endlose Liebesbeziehung zueinander so gänzlich heilig haben werden lassen.

Und wir gelobten einander, diese Aspekte durch all unsere Inkarnationen zu tragen und
uns stets ihrer zu erinnern.

19. PLANETARE ENGRAMME PRÄGEN DIE ZUVUYA


Trotz aller Gefahren und Zufälle wußten wir eines ganz sicher: Wir waren von allem
Anfang an Heterokliten und wir würden auch immer Heterokliten bleiben. Die Föderation setzte großes Vertrauen in unsere Fähigkeit, der Herausforderung durch das Luzifer- Element gewachsen zu sein. Das Rätsel, ob Luzifer immer noch aktiv war oder nicht, war gelöst, und da wir die Spur seines Geschlechtes aufgenommen hatten, konnte uns die Föderation nun dafür einsetzen, diese Spur auch im weiteren überallhin zu verfolgen.
Mithilfe des Wissens und der Erfahrung, welche sie seit der ersten Quarantäne
gewinnen und ansammeln konnte, war die Föderation zuversichtlich, daß die Luzifer-Verschwörung ein für allemal beendet werden würde, sobald alle Elemente der luziferischen Rassen aufgespürt und ausgemerzt worden wären. Würde die Verschwörung wirklich beendet werden, dann könnte schließlich doch noch das große Ereignis - das Erklingen des galaktischen Fünfte-Kraft-Akkordes überall im Velatropa-Sektor und sogar in unserem gesamten galaktischen Quadranten - eintreten.

Viele argumentierten, daß die Luzifer-Verschwörung eine reine Erfindung des von der Brillianz und die irreführenden Kräfte Luzifers überanstrengten und verwirrten Geistes sei. Andere hielten allein die Tatsache, daß die Luzifer-Verschwörung - ob Fiktion oder nicht -überhaupt in Betracht gezogen wurde, für einen Beweis ihrer Realität. Und schließlich gab es auch solche, die überzeugt waren, daß die Luzifer-Verschwörung so real wie jede vom großen ZSR ausgesandten Zuvuya sei.

Für uns Heterokliten der betroffenen analogischen Brigade war das Thema der
Luzifer-Verschwörung lediglich eine akademische Streitfrage. Unsere Kolonien auf Alpha Centauri waren auf eine Weise, die wir uns kaum vorstellen konnten, dem Untergang geweiht. Unsere ursprüngliche Heimatbasis auf Ur-Ark-Tania war ebenso zum Verfall verurteilt, sodaß wir nur noch unser Schicksal im Velatropa-Sektor erfüllen konnten, während wir gleichzeitig alles unternahmen, um die arkturianische Heimatbasis wiederaufzubauen.

Interessant ist, daß für keinen von uns Analogikern der Verzicht auf die Probe je zur
Debatte stand. Aufgrund unserer zunehmenden Verstrickung in die Luzifer-Verschwörung war unsere Bindung an die Probe nun endgültig besiegelt.

Vor allen Dingen ist dies die Art, wie wir die Luzifer-Verschwörung und unsere Rolle
dabei verstanden. Als sich in der Frühzeit der radialen Matrix die Sternenmeister und die Sternenerschaffer dem Ruf der Liga der Fünf folgend versammelt hatten, erschien Luzifer.
Er war es, der das Prinzip der sich entfaltenden Wellenform als Funktion des Lichtes
darlegte - ein Prinzip, das für die Entwicklung der galaktischen Intelligenz von großem Nutzen sein würde.

Nachdem dieses Prinzip allgemein akzeptiert und Luzifer ein Matrix-Schild geschenkt worden war, verschwand diese ‚Luzifer’ genannte Wesenheit wieder. Als nun aber die Lichtspirale zwischen den Wellenformen erzeugt werden sollte, wie Luzifer es demonstriert hatte, trat dies nicht ein, und es gab auch niemanden, der den Vorgang auslösen hätte können.

In der Geschichte heißt es weiter, daß Luzifer an diesem Punkt wieder erschien.
Dieses Mal würde die Erzeugung der Lichtspirale des magischen Fluges nur stattfinden, wenn Luzifer eine Reihe von ihm frei zu wählender Engramme zugestanden bekäme. Trotz großer Bestürzung unter den Sternenerschaffern und Sternenmeistern wurde dieser Wunsch Luzifers schließlich erfüllt. Zu guter letzt lernten einige der frühen Sternenmeister die Lichtspiralenerzeugung, wodurch das Luzifer-Prinzip erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Es wurde bald festgestellt, daß die Luzifer gewährten Engramme für die
Sternenerschaffer und Sternenmeister zu wertvoll waren, um gänzlich darauf verzichten zu können. Anders gesagt wurde, da die Galaxis auch mit einem Geflecht aus Erscheinungen oder einem interdimensionalen Gewebe vergleichbar ist, erkannt, daß sich das Fehlen der betroffenen Engramme immer deutlicher bemerkbar machen würde, und zwar dadurch, daß immer größere ‚Probleme’ in Gestalt riesiger galaktischer Löcher inmitten der späteren Entwicklungsstadien unseres galaktischen Seins erzeugt würden.
Tatsächlich waren gerade diese ‚fehlenden Engramme’ die Ursache für die Ausweitung der Experimentalzone unserer galaktischen Mutter. Zumindest wurde es so berichtet.

Und Luzifer? Niemand äußerte sich unmißverständlich über seine Aktivitäten nach
dem berühmten Vorfall während der Versammlung der Sternenerschaffer und
Sternenmeister. Einige sagten, daß all dies dem kosmischen Gesetz entspräche und
Luzifer kein Verbrecher sondern ein aktives Prinzip der Evolution wäre. Die
Föderation aber vertrat da einen anderen Standpunkt. Genaugenommen konnte man sagen, daß erst die Luzifer-Verschwörung zur Gründung der Föderation führte. War es denn nicht die Föderation, welche den Velatropa-Sektor unter Quarantäne stellte, in der Hoffnung, das luziferische Experiment in eine Falle zu locken und dann zu begrenzen?

Und war dieses luziferische Experiment nicht für zahlreiche genetische und geistige
Abweichungen verantwortlich, von denen verschiedene Sternsysteme dieser Region -
insbesondere Alpha Centauri - in Mitleidenschaft gezogen worden waren? Wer aber
konnte Luzifer sein, daß er derartige Macht besaß? War Luzifer nicht einer der
ursprünglichen Universellen, oder, was noch wahrscheinlicher war, ein Fragment eines der ursprünglichen Universellen, jener mystischen, sechst-dimensionalen Schöpfer- Wesenheiten, deren Kräfte und Fähigkeiten nur noch einen schwachen Widerschein der Erinnerung auf jenen entferntesten Horizont werfen, welcher sogar schon vor der Matrixliga der Fünf existierte?

Und was hatte es mit diesen berühmten fehlenden Engrammen auf sich, welche an
Luzifer für das Wissen um den magischen Flug ‚verkauft’ worden waren? Da wir über
parallele Universen und Déjà-Vu-Erlebnisse Bescheid wußten, hatten wir die formale Macht des Engramms allmählich immer besser verstanden. Ja, das Engramm - jene abstrakte mentale Konstruktion, welche zwischen Paralleluniversen radial übertragen wird, um einen ständigen Kreislauf aller Intelligenz- und Verhaltensmöglichkeiten zu gewährleisten.

Den Aufzeichnungen der arkturianischen Archivare der inneren Fünf zufolge legten die Sternenerschaffer und Sternenmeister bei der ‚Ratsversammlung im Anschluß an den Plan der Universellen’ ursprünglich fest, daß eine begrenzte Zahl von Engrammen zu schaffen sei, da sich ansonsten die parallelen Universen immer mehr voneinander entfremden würden und ein harmonischer Ausgleich zwischen den Teilen des großen galaktischen Meisterwerkes niemals zustandekommen würde. Obwohl es keinen Beweis dafür gibt, behaupten einige, daß diese Paralleluniversen alle anderen Galaxien bzw. galaktischen Ordnungen enthalten, wobei die Engramme das Instrument zur Herstellung der Kommunikation zwischen den Galaxien verkörpern.

Es genügt wohl zu sagen, daß man sich auf eine festgelegte Zahl von Engrammen einigte. Manche geben diese Zahl mit 144.000 an, aber niemand weiß es mit Bestimmtheit.
Warum? Zieht nur einmal in Erwägung, eure Déjà-Vu-Erlebnisse zu katalogisieren! Da ihr noch immer so sehr im schmalen Freqenzband eures dritt-dimensionalen physischen Körper-Egos gefangen seid, könnt ihr, wenn ihr ein Déjà-Vu-Erlebnis habt, es kaum erfassen, geschweige denn euch an es erinnern und es mit anderen Déjà-Vus vergleichen!

Für uns jedoch sind diese Déjà-Vu-Erlebnisse Engramme, und Engramme sind die
Bausteine einer Art interdimensionaler Architektur, welche wiederum eine
fortgeschrittene Form geistiger Schöpfung darstellt. Ihr seht also, daß, wenn aus einer genau festgelegten Zahl von Engrammen einige weggenommen würden, es so ist, wie wenn ihr versucht, ein Puzzlespiel zusammenzusetzen, dem ein paar seiner Teile fehlen. Das genügt, um euch verrückt zu machen.

Und wie verrückt waren erst wir selbst, als wir erkannten, daß es jetzt an uns lag zu
entscheiden, ob die fehlenden Engramme uns wirklich aus unserer mißlichen Lage befreien konnten. Denn wie konnte es dazu kommen, daß wir jetzt ein Heer nicht-inkarnierter Wesen waren, eine Gemeinschaft viert-dimensionaler Lichtkeimzellen mit einer Mission,und infolge unserer Begegnung mit dem Luzifer-Element nun trotzdem keine stabile genetisch-vegetabile Körperbasis mehr besaßen? Wie konnte das sein?

Einige von uns vertraten die Ansicht, daß all dies beabsichtigt war. Vielleicht hatte unsere Intelligenz, welche uns ohnehin stets den richtigen Weg gewiesen hatte, uns auch in diese Situation geführt, damit wir uns mit der Luzifer-Verschwörung und den fehlenden Engrammen auseinandersetzten. Nur wir, die arkturianischen Heterokliten, konnten uns mit diesem Luzifer-Rätsel beschäftigen, während wir gleichzeitig unsere evolutionäre Zwangslage zu meistern hatten.

Manche von uns fragten sich, ob das Endziel unseres Programmes, der Probe, gar die
Rückerlangung dieser fehlenden Engramme selbst sein sollte. Und da wir nun die
Heimatplaneten unserer Körper - zumindest vorübergehend – ‚verloren’ hatten, war es
dann nicht so, daß die fehlenden Engramme dem als ‚planetare Engramme’ bekannten Typus angehörten? Niemand von uns wußte es mit Bestimmtheit, doch als sich diese Frage stellte, zögerte keiner von uns heteroklitischen Analogikern, sie als unsere nächste Arbeitsvoraussetzung anzunehmen. Wellen der Begeisterung durchfluteten uns, als uns diese telepathische Bestätigung gleichsam überschwemmte.

Erregter als jemals zuvor stürmten wir durch den interstellaren Raum, während wir den Zuvuyas nachspürten und die Stellen suchten, an denen die Engramme ihre kristallinen Strukturen vibrieren ließen. Denn wir wußten, daß wir dort, inmitten der
Unendlichkeitsschleifen der höherdimensionalen Erinnerung, welche die verlorenen
Welten, die verlorenen Planeten des Bewußtseins, miteinander verbanden, die Reste der fehlenden planetaren Engramme finden und aus ihnen das rekonstruieren würden, was Luzifer gestohlen hatte.